Vatikan - Mittwoch, 12. Januar 2022, 14:45 Uhr.
Papst Franziskus hat am Mittwoch für die Arbeiter gebetet, die durch die COVID-19-Rezession "von einer unerträglichen Last erdrückt" wurden.
Bei seiner Generalaudienz am 12. Januar in der Audienzhalle des Vatikans bat der Papst um eine Schweigeminute für Arbeiter, die sich das Leben genommen haben, nachdem sie im Zuge der Pandemie ihre Arbeit verloren hatten. "Viele junge Menschen, viele Väter und Mütter, erleben die Qual, keine Arbeit zu haben, die ihnen ein ruhiges Leben ermöglicht, sie leben von Tag zu Tag. Und wie oft wird die Suche nach Arbeit so verzweifelt, dass sie alle Hoffnung und den Lebenswillen verlieren", sagte der Pontifex Maximus heute seinen Zuhörern.
Der Papst widmete seine per Live-Stream übertragene Generalaudienz, die nur sehr spärlich besucht war, dem heiligen Josef, dem Zimmermann. Es war die siebte Folge seines Katechesezyklus über den Ziehvater Jesu, den er im November begonnen hatte.
(Daniel Ibáñez / CNA Deutsch)
"In diesen Zeiten der Pandemie haben viele Menschen ihre Arbeit verloren - das wissen wir - und einige haben sich, erdrückt von einer unerträglichen Last, das Leben genommen. Ich möchte heute an jeden von ihnen und ihre Familien denken."
"Lasst uns einen Moment der Stille einlegen und dieser Männer und Frauen gedenken, die verzweifelt sind, weil sie keine Arbeit finden."
Papst Franziskus stellte fest, dass die Evangelienschreiber Matthäus und Markus Josef als "Zimmermann" oder "Tischler" beschrieben.
"Offenbar übte der Herr den Beruf seines Vaters aus. In der Antike war dies eine harte Tätigkeit; der Ausdruck tekton, den das Evangelium braucht, bedeutet so viel wie 'Bauarbeiter'. Josef verdiente nicht viel Geld; denn er konnte sich bei der rituellen Darbringung seines Sohnes im Tempel nur das Opfer des kleinen Mannes, zwei Tauben, leisten", fuhr er fort.
(Screenshot / YouTube)
Jesus sei also "in einer armen und mühevollen Arbeitswelt aufgewachsen", erklärte der Papst. "Das zeigt uns, dass unsere Arbeit, so bescheiden sie sein mag, die Gegenwart des Erlösers vermitteln kann. Das Beispiel des Josef macht deutlich, wie wichtig der Wert der Arbeit ist. Es geht nicht nur darum, Geld zu verdienen, sondern wir reifen durch die Arbeit und sind in der Lage, unsere Beziehungen zu vertiefen".
"Die Arbeit ist ein Mittel, um die Menschheit humaner zu machen."
Der Papst sagte, es sei eine soziale Ungerechtigkeit, wenn Männer und Frauen nicht in der Lage seien, Geld zu verdienen, um ihre Familien zu ernähren, und betonte, dass Arbeit mit der Würde des Menschen verbunden sei.
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"Leider ist die Arbeit jedoch oft eine Geisel der sozialen Ungerechtigkeit und wird, anstatt ein Mittel zur Humanisierung zu sein, zu einer existenziellen Peripherie. Ich frage mich oft: Mit welchem Geist verrichten wir unsere tägliche Arbeit? Wie gehen wir mit der Müdigkeit um? Sehen wir unsere Tätigkeit nur in Verbindung mit unserem eigenen Schicksal oder auch mit dem der anderen?", fragte er.
Papst Franz fügte hinzu: "Es ist gut, daran zu denken, dass Jesus selbst gearbeitet und dieses Handwerk vom heiligen Josef gelernt hat. Heute sollten wir uns fragen, was wir tun können, um den Wert der Arbeit wiederzugewinnen, und welchen Beitrag wir als Kirche leisten können, damit die Arbeit von der Logik des bloßen Profits befreit und als ein Grundrecht und eine Grundpflicht der Person erfahren wird, die ihre Würde zum Ausdruck bringt und erhöht".
Nicht nur angesichts der massiven Korruptionsvorwürfe gegen führende Vertreter seiner Kurie eine Ansage, die aufhorchen lassen dürfte.
(Screenshot / YouTube)
Nach der Ansprache wurde eine Kurzfassung der Katechese des Papstes in sieben Sprachen verlesen. "Einen herzlichen Gruß" bestellte der Pontifex an die Pilger deutscher Sprache. "Lassen wir die Schwachen an unseren Aktivitäten teilhaben. Das ist wichtig für sie; es ist aber auch für uns von Bedeutung. Der barmherzige Gott segne Euch und Eure Familien."
Die Audienz endete mit dem Vaterunser und dem Apostolischen Segen.
(Screenshot / YouTube)
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