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"Klebe nicht am Amt": Bischof Wiesemann räumt Fehler im Umgang mit Missbrauch ein

Bischof Karl-Heinz Wiesemann von Speyer im Jahr 2020

Der nach langer Auszeit im Jahr 2021 in sein Amt zurückgekehrte Bischof von Speyer hat in einem Interview zugegeben, Fehler im Umgang mit sexueller Gewalt in seinem Bistum begangen zu haben. Einen Rücktritt schließt Bischof Karl-Heinz Wiesemann nicht mehr aus.

"Aus heutiger Sicht ist mir klar, dass ich früher hätte beginnen müssen, persönliche Gespräche mit Betroffenen zu führen". 

Über sein Handeln werde eine unabhängige Aufarbeitungskommission befinden, so Wiesemann gegenüber dem "Mannheimer Morgen". Er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und wolle sich den Ergebnissen stellen. 

Mit Blick auf den Fall des schweren Missbrauchs beschuldigten, verstorbenen Generalvikars Rudolf Motzenbäck erklärte Wiesemann, er habe erst nach und nach gemerkt, "wie viel Kraft ich auch persönlich hineingeben muss, damit Schweigen gebrochen werden kann".

Rückblickend sei im klar geworden, dass er früher hätte handeln müssen. "Ich klebe nicht am Amt", versicherte Wiesemann. Ähnlich hatte sich der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, ausgedrückt. 

Wiesemann war Ende August 2021 nach sieben Monaten Auszeit in den Dienst zurückgekehrt. 

Der Speyrer Bischof hatte im Februar erklärt, er werde sich "auf ärztlichen Rat" hin eine Auszeit nehmen. Am Donnerstag gab die Diözese bekannt, dass Wiesemann seinen Dienst wieder aufnehmen werde. Auch Zuschriften der Gläubigen hätten ihn ermuntert und aufgebaut.

In einem Brief an die Gläubigen und Mitarbeiter des Bistums Speyer erklärte der Bischof, dass ihm während seiner Auszeit langsam neue Kraft gewachsen" sei, um sich nun "den Herausforderungen des Amtes noch einmal mit der mir zur Verfügung stehenden Einsatzbereitschaft und Leidenschaftlichkeit zu stellen".

Wie CNA Deutsch berichtet hatte, erfolgte die Ankündigung des Bischofs am 30. Januar in einer digitalen Diözesanversammlung, bei der unter anderem über Missbrauch und Vertuschung sexueller Gewalt gesprochen wurde. 

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https://twitter.com/cnadeutsch/status/1110081719661723653?s=20 

 

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