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Der Papst landet auf Malta: Plädoyer für umfassenden Lebensschutz

Papst Franziskus am 2. April 2022 in Malta.

Bei seiner Ankunft in der Republik Malta am Samstag hat Papst Franziskus die Regierung und Behörden auferufen, das Leben zu schützen.

Der Pontifex appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich für den Frieden inmitten des Krieges einzusetzen, der, wie er sagte, "das Leben vieler Menschen stark beeinträchtigt und uns alle betroffen hat".

In Malta wird Franziskus nicht nur die Grotte des heiligen Völkerapostels Paulus besuchen, sondern auch ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge und Migranten in Hal Far. Die Apostolische Reise endet am morgigen Sonntag.

Empfang beim Präsidenten

Etwa 2.000 Menschen begrüßten den Papst, der gegen 10:00 Uhr morgens auf der Mittelmeerinsel landete. Der Pontifex wurde zunächst im Großmeisterpalast der maltesischen Hauptstadt Valletta von Präsident George Vella und dem kürzlich wiedergewählten Premierminister Robert Abela empfangen.

Auch in Malta erinnerte der Papst an den Krieg in der Ukraine und rief zur Mäßigung auf "angesichts der kindischen und zerstörerischen Aggression, die uns bedroht, angesichts der Gefahr eines erweiterten Kalten Krieges, der das Leben ganzer Völker und Generationen ersticken kann".

Ohne einen Namen zu nennen, wurde der Pontifex anschließend recht deutlich und sagte wörtlich:

"Wieder einmal provoziert und schürt ein Machthaber, der leider in anachronistischen Ansprüchen nationalistischer Interessen gefangen ist, Konflikte, während die einfachen Menschen die Notwendigkeit spüren, eine Zukunft aufzubauen, die entweder gemeinsam oder gar nicht sein wird."

Papst: Das Leben vom Anfang bis zum Ende schützen!

Malta ist der einzige Mitgliedsstaat der Europäischen Union, der Abtreibung komplett verbietet. Gleichzeitig hat die wiedergewählte Regierung angekündigt, eine mögliche Legalisierung von Sterbehilfe in die Wege zu leiten.

Papst Franziskus forderte die Malteser heute dazu auf, "das Leben von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende" zu verteidigen. Die Grundlage allen Wachstums sei "die Achtung der menschlichen Person, die Achtung des Lebens und der Würde eines jeden Mannes und einer jeden Frau", so der Pontifex weiter. 

In Anspielung auf die Erzählung aus der Apostelgeschichte, wonach Paulus im Jahr 60 nach Christus nach einem Schiffbruch vor der maltesischen Küste äußerst freundlich von den einheimischen Inselbewohnern aufgenommen wurde, rief Franziskus den Gläubigen zu:

"Ich bin mir des Engagements des maltesischen Volkes bewusst, das Leben anzunehmen und zu schützen. Schon in der Apostelgeschichte waren die Bewohner dieser Insel dafür bekannt, viele Leben zu retten. Ich ermutige Sie, das Leben von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende zu verteidigen, aber auch, es in jedem Augenblick davor zu schützen, dass es weggeworfen und der Fürsorge entzogen wird. Ich denke dabei besonders an die Würde der Arbeiter, der Alten und der Kranken, die ein Recht darauf haben. Und an die jungen Menschen, die Gefahr laufen, alles Gute, das sie in sich tragen, zu verspielen, indem sie Trugbildern folgen, die nur Leere hinterlassen. Dies sind die Früchte des radikalen Konsumismus, der Gleichgültigkeit gegenüber den Bedürfnissen der anderen und der Geißel der Drogen, die die Freiheit unterdrückt und Abhängigkeit schafft. Lasst uns die Schönheit des Lebens schützen!"

Einsatz für Migranten und Flüchtlinge

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Papst Franziskus appellierte auch an die Menschen, die ankommenden Migranten und Flüchtlinge nicht als "Bedrohung" oder gar "Invasion" anzusehen. Die "eigene Sicherheit um jeden Preis" dürfe nicht das vorrangige Ziel sein, so der Pontifex. Und weiter: "Andere Menschen sind kein Virus, vor dem wir uns schützen müssen, sondern Personen, die wir annehmen müssen."

Für heute Abend ist in Malta noch eine Gebetsbegegnung mit dem Papst geplant. Morgen wird Franziskus die Grotte des heiligen Paulus besuchen und die Heilige Messe feiern. Um 12:00 Uhr wird Papst Franziskus den Angelus beten, bevor er am Abend vor seiner Abreise die Flüchtlinge im Aufnahmezentrum in Hal Far besucht.

Das Motto der Papstreise ist der Apostelgeschichte entnommen: "Sie erwiesen uns eine ungewöhnliche Freundlichkeit" (Apg 28,2).

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