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Vatikan löst Schwestern-Gemeinschaft auf, die von Rupnik gegründet wurde

Der Ex-Jesuit Marko Rupnik

Der Vatikan hat entschieden, die Gemeinschaft der Loyola-Schwestern aufzulösen, die von dem mutmaßlichen Missbrauchstäter und Ex-Jesuiten Marko Rupnik gegründet wurde.

Das teilte die slowenische Erzdiözese Ljubljana am Freitag mit.

Den Schwestern der Loyola-Gemeinschaft sei am 14. Dezember vom zuständigen Amt im Vatikan — dem Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens — ein Dekret über die Auflösung ihrer Gemeinschaft „wegen schwerwiegender Probleme in der Ausübung der Autorität und in der Art des Zusammenlebens“ vorgelegt worden, so die Erzdiözese.

Laut der Mitteilung vom heutigen Freitag soll die Auflösung der Gemeinschaft innerhalb eines Jahres erfolgen. Datiert ist das offizielle Schreiben auf den 20. Oktober.

Gegründet durch Rupnik

Mark Rupnik, damals noch Jesuit, hatte die Loyola-Gemeinschaft vor mehr als drei Jahrzehnten zusammen mit Schwester Ivanka Hosta im slowenischen Ljubljana (Laibach) gegründet.

Der Mosaikkünstler wurde im Juni aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen, nachdem er des massiven und systamtischen geistlichen, psychologischen und sexuellen Missbrauchs von vielen Ordensschwestern beschuldigt worden war.

Die slowenische Diözese Koper bestätigte jedoch CNA Deutsch am 25. Oktober, dass Rupnik dort Ende August als Priester tätig sei — eine skandalöse Enthüllung, die einen öffentlichen Aufschrei auslöste und Rupniks mutmaßliche Opfer schockierte.

Papst Franziskus ruderte daraufhin zurück: Inzwischen hat der Vatikan bekannt gegeben, dass sich Rupnik einem kirchenrechtlichen Verfahren wegen der Missbrauchsvorwürfe stellen muss, nachdem der Papst sich umentschieden hat: Die Verjährung wird ausgesetzt.

Nach Angaben eines mutmaßlichen Opfers aus Italien soll Rupnik sie überredet haben, der Loyola-Gemeinschaft in Slowenien beizutreten. Er verlangte „absolute Verfügbarkeit und Gehorsam“, isolierte sie von Freunden und Familie und missbrauchte sie körperlich und seelisch, sagt die Frau.

„Pater Marko hatte offen damit begonnen, andere Schwestern der Gemeinschaft mit den üblichen psycho-spirituellen Strategien zu nötigen, die er schon bei mir angewandt hatte, mit dem Ziel, mit so vielen Frauen wie möglich Sex zu haben“, sagte die ehemalige Loyola-Schwester im Dezember 2022 dem italienischen Medienunternehmen „Domani“.

„Anfang der 1990er Jahre gab es 41 Schwestern, und soweit ich weiß, hat Pater Rupnik fast 20 missbraucht“, sagte sie.

Andere Frauen haben ähnliche Vorwürfe erhoben.

Rupnik war der geistliche Begleiter der Loyola-Gemeinschaft, bis er im September 1993 auf dramatische Weise mit der Ordensgemeinschaft brach: Mehrere Schwestern verließen mit Rupnik die Gemeinschaft und folgten ihm nach Rom, wo er später seine „Kunst- und Theologieschule“, das Aletti-Zentrum, eröffnete.

Auch dort soll er sexuelle Handlungen mit geweihten Frauen vorgenommen haben.

Schwester Hosta war von 1994 bis 2023 Generaloberin der Loyola-Gemeinschaft. Im Juni wurde sie durch ein Dekret des römischen Weihbischofs Daniele Libanori SJ in aller Stille von der Leitung der Gemeinschaft entbunden.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die ehemalige Ordensoberin wurde angewiesen, drei Jahre lang keinen Kontakt zu aktuellen oder ehemaligen Mitgliedern der Loyola-Gemeinschaft zu haben und als „äußere Buße“ ein Jahr lang monatlich zu einem Marienheiligtum zu pilgern, um „für die Opfer des Verhaltens von Pater Marko Ivan Rupnik und für alle Ordensleute der Loyola-Gemeinschaft“ zu beten, denen sie Schaden zugefügt habe.

Weihbischof Libanori war zum ersten Mal auf die Vorwürfe des sexuellen und geistlichen Missbrauchs von Ordensfrauen durch Rupnik gestoßen, als er aufgrund von Beschwerden über Hosta zur Untersuchung der Loyola-Gemeinschaft nach Slowenien entsandt wurde.

Der Mitteilung der Erzdiözese Ljubljana zufolge hat Erzbischof Stanislav Zore für 2019 eine Visitation der Loyola-Gemeinschaft in Auftrag gegeben und das Dikasterium für das geweihte Leben im Februar 2020 über die Ergebnisse informiert.

Da die Loyola-Gemeinschaft ihr Generalhaus in Rom hat, leitete das vatikanische Dikasterium die Angelegenheit an die Diözese Rom weiter, die einen Beauftragten entsandte, um mit den Schwestern zu sprechen, und dem Dikasterium im September 2022 über die Apostolische Nuntiatur einen Abschlussbericht zukommen ließ.

Die Diözese Rom veröffentlichte im September einen Bericht über ihre Untersuchung des Aletti-Zentrums von Rupnik, in dem sie zu dem Schluss kam, dass das Zentrum „ein gesundes Gemeinschaftsleben“ habe, „das frei von besonders schwerwiegenden Problemen ist“.

Die Aussagen verwunderten Opfer des angeblichen Missbrauchs des Aletti-Gründers Rupnik.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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