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Deutsche Bischöfe ziehen Fazit nach mehrjährigem Prozess der Weltsynode

Deutsche Diözesanbischöfe, die an der Weltsynode teilgenommen haben

Die fünf deutschen Diözesanbischöfe, die an der mehrjährigen Weltsynode zur Synodalität teilnahmen, haben am Sonntag ihr je persönliches Fazit gezogen. Am Tag zuvor hatte Papst Franziskus angekündigt, das mehr als 50 Seiten umfassende Abschlussdokument der Weltsynode zu übernehmen und kein eigenes Schreiben zu verfassen, wie es bei allen Bischofssynoden seit der Einführung durch Papst Paul VI. der Fall war.

Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), konstatierte: „Zwar zaghaft, aber nach meiner Einschätzung doch unumkehrbar hat diese Kirchenversammlung Elemente einer künftigen Kultur in der Synodalität beschrieben, die auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens – von den Pfarreien über die Bistümer, die nationalen und kontinentalen Ebenen – dem hierarchischen Element in der katholischen Kirche ein Element der Verantwortung und Mitwirkung aller Gläubigen zur Seite stellt.“

Bätzing würdigte „eine solide Tauftheologie im Abschlussdokument, die die gleiche Würde aller Getauften in das Zentrum rückt und damit auf die gemeinsame Verantwortung aller für die besondere Sendung der Kirche in dieser Welt abhebt. Insofern leiten die Empfehlungen, die nun nach einem mehr als dreijährigen weltweiten Konsultationsprozess an den Papst übergeben werden, für mich eine neue Phase der Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Kirche ein.“

„Nun wird es erforderlich sein, solche Empfehlungen auch kirchenrechtlich verbindlich zu fassen, damit sie sich nicht wieder schnell verlieren“, betonte der DBK-Vorsitzende. „Denn jeder Versuch, eine neue Kultur zu etablieren, braucht die Absicherung in Strukturen und geordneten Verfahren.“

Bätzing zeigte sich „zuversichtlich, dass damit der Wunsch der Kirche in Deutschland, synodale Beratungsstrukturen auch auf der nationalen Ebene auf Dauer zu stellen, durch die Ergebnisse der Weltsynode Rückenwind bekommen. Dann hätte sich die viele Arbeit, die viele Gläubige in diese Weltsynode investiert haben, wahrlich gelohnt.“

Der Passauer Bischof Stefan Oster SDB sprach von der Weltsynode als einem „Vermächtnis von Papst Franziskus“. Der Pontifex habe „immer deutlich gemacht, dass wir lernen müssen, uns vom Geist Gottes führen zu lassen – im Hören auf das Wort Gottes, im Hören aufeinander. Der Geist führt uns tiefer zusammen und eröffnet uns zugleich nach außen. Zu den Geschwistern aus dem ökumenischen Kontext, zu den Menschen am Rand – und nach Möglichkeit zu allen Menschen. Eine synodale Kirche ist eine missionarische Kirche und umgekehrt.“

Bischof Bertram Meier von Augsburg mahnte: „Wir müssen Synodalität weiter lernen – alle Glieder der Kirche, Laien, Ordensleute und Kleriker, bis hinauf zu Bischöfen und Papst. Wichtige Lektionen dabei sind, dass wir die Kirche als Hörschule sehen: hören auf Gottes Wort, hören auf die Mitmenschen, hören in unser Herz. Freilich ist das ein anstrengender Weg, denn wenn es konkret wird, braucht es die Gabe der Unterscheidung, um aus den vielen Stimmen das herauszuhören, was dem Willen Gottes entspricht.“

Jedenfalls sei die Weltsynode auch ein „Hoffnungsstreif am Horizont“ gewesen. Er habe „den Eindruck, dass der Synodale Weg in Deutschland und die synodalen Prozesse auf weltkirchlicher Ebene einander etwas nähergekommen sind. Das Verständnis füreinander ist gewachsen, die Mauern der Abgrenzung sind kleiner geworden. Was ich mir für die Zukunft wünsche: dass das Thema der Evangelisierung großgeschrieben wird, denn darum ist es in den vier Wochen gegangen: um eine synodale Kirche mit einer Mission.“

Bischof Franz-Josef Overbeck verband sein Fazit mit einer konkreten Forderung nach einer Aufhebung der verpflichtenden priesterlichen Ehelosigkeit. „Schon lange kennen orientalische und orthodoxe Kirchen den Zugang von verheirateten Männern zum Priesteramt. Voranzugehen heißt heute, auf Dauer für eine bei den Menschen nahe Kirche in unserem Land zu sorgen, die sakramental bleibt und die Sakramente und die Verkündigung erfahrbar macht. Unsere postsäkulare Welt braucht dazu auch einen Klerus mit zölibatär lebenden und verheirateten Priestern. In diesem Zusammenhang wird zudem deutlich, wie sehr die Bedeutung von Gender und gelebter Sexualität in ihrer Vielfalt zu uns allen gehört und anzunehmen ist.“

Felix Genn, der Bischof von Münster, stellte mit Blick auf den Abschluss der Weltsynode zwei Fragen, die für ihn wichtig bleiben: „Wie können die Armen in unseren doch sehr bürgerlich und akademisch geprägten Strukturen den Platz finden, wie die Synode es versteht? Was heißt ‚Conversio‘, also Umdenken und daraus folgendes Handeln für mich, wo ich doch meine, schon alles verstanden zu haben, worum es bei Synodalität geht?“

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