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Hunderte Christen im Iran und China festgenommen

Gebet

Während der Papst und andere Religionsoberhäupter zum 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte diese Woche einen besseren Schutz der Grundrechte gefordert haben, wurden sowohl im Iran als auch in China mehr als 100 Christen festgenommen. Aber auch in Europa wächst die "höfliche Verfolgung" und Intoleranz gegen Christen, warnen Papst Franziskus und der Schweizer Bischof Vitus Huonder.

Die Erklärung der Vereinten Nationen, die am 10. Dezember 1948 verkündet wurde, bekräftigt, dass "jeder das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit hat".

Dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu wechseln - was in islamischen Gesellschaften oft lebensgefährlich ist  - sowie die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung auch auszuüben - was auch und gerade in kommunistischen Ländern gezielt unterdrückt wird. 

Papst Franziskus erinnerte mit einer Botschaft für eine Konferenz über die Menschenrechte am Montag dieser Woche daran, das die Menschenrechte 70 Jahre nach ihrer Verabschiedung nicht in die Praxis umgesetzt sind. Gegen Menschen werde auch heute noch wegen ihrer religiösen Zugehörigkeit diskriminiert, sie seien Intoleranz und Gewalt ausgesetzt.

"Meine Gedanken gelten auch all denen, die in einem von Misstrauen und Verachtung geprägten Klima leben, die aufgrund ihrer rassischen, ethnischen, nationalen oder religiösen Zugehörigkeit Intoleranz, Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind."

Jeder Mensch sei aufgerufen, "mutig und entschlossen"  zur Achtung der Menschenrechte beizutragen, so Franziskus.

Ganze Gemeinde in China festgenommen

Die "New York Times" berichtete, dass in der chinesischen Provinz Sichuan ein prominenter protestantischer Pastor und mehr als 100 Mitglieder seiner Gemeinde am 9. Dezember inhaftiert wurden.

Einige Mitglieder der kirchlichen Gemeinschaft wurden am 10. Dezember freigelassen, dann aber unter Hausarrest gestellt. Der Pastor, Wang Yi, ist als Aktivist bereits seit Jahren aktiv und hat 2006 in den USA unter anderem US-Präsident George Bush getroffen.

Die Religionsfreiheit wird offiziell durch die chinesische Verfassung garantiert, aber religiöse Gruppen müssen sich bei der Regierung registrieren und werden von der Kommunistischen Partei Chinas überwacht. Präsident Xi Jinping hat sich in den letzten Jahren für die "Sinisierung der Religion" eingesetzt, und die staatliche Aufsicht verstärkt.

Festnahmen ehemaliger Muslime im Iran

Wie der britische Zweig des Hilfswerks "Open Doors" meldet, wurden vergangene Woche 114 Christen im Iran verhaftet.  Die Zeitung "The Telegraph" berichtete am 10. Dezember, dass viele der Festgenommenen ehemalige Muslime sind, die sich zum Christentum bekehrt haben.

Der schiitische Islam ist die Staatsreligion des Iran, obwohl offiziell mehrere religiöse Minderheiten anerkannt sind, und diesen Religionsfreiheit gewährt wird. Die Bekehrung vom Islam ist im Iran jedoch strengstens verboten.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Wachsende Intoleranz in Westeuropa

Der Schweizer Bischof Vitus Huonder warnte anlässlich des Jahrestages der Menschenrechte: "Auch in unseren Regionen (...) besteht ein gesellschaftlicher Druck in Fragen der Weltanschauung und der Religion, welcher das Menschenrecht auf Gewissens- und Religionsfreiheit beschneidet."

"Dies kann zu Diskriminierung führen: etwa bei einer Ärztin, die sich aus Gewissensgründen gegen Abtreibungen stellt, einer Lehrerin, die in einem Gespräch unter Kollegen zur Sexualmoral der Kirche steht oder bei einem Mann, der einen Leserbrief gegen die 'Ehe für alle' publiziert und deshalb gesellschaftlich ausgegrenzt wird", so der Schweizer Oberhirte. 

Besonders perfide dabei: Der Druck werde auch in "innerkirchlichen Strukturen" ausgeübt, so Bischof Huonder, wie CNA Deutsch berichtete.

Auch Papst Franziskus warnte bereits 2016: In ganz Westeuropa gebe es eine "höfliche Christenverfolgung". Wer immer den "sogenannten modernen und aufgeklärten Gesetzen nicht folgt oder diese nicht in der eigenen Gesetzgebung haben will, wird angeklagt und auf höfliche Weise verfolgt", so Franziskus.

Die Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung der Christen hat laut "Vatican News" für das vergangene Jahr 500 Fälle von Intoleranz gegenüber Christen in ganz Europa dokumentiert – von physischen Angriffen bis hin zu Schulausschlüssen.

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