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China verschärft Kampf gegen Religionen: Geld für Denunzianten in Millionenmetropole

Gebäude im Stadtbezirk Yuexiu, in dem sich die Regierung der Stadt Guangzhou und der Provinz Guangdong befinden.

Im Kampf gegen alle Formen von Religionsausübung bezahlt China nun auch Denunzianten. In Guangzhou, der 25-Millionen-Einwohner-Stadt in der Provinz Guangdong, bekommen Bürger Geldbelohnungen für Informationen über "illegale" religiöse Gruppen.

Das berichtet die "Associated Press".

Auf einer Regierungsseite werden bis zu 10.000 chinesische Yuan – umgerechnet 1,330 Euro – für Informationen über die Aktivitäten religiöser Gruppen angeboten, die zur Verhaftung von Schlüsselpersonen führen würden.

Weniger Geld gibt es für Informationen über die Orte, an denen sich Menschen zur Ausübung von Religion treffen – oder über einzelne Personen, die "extrem" seien.

Die Belohnung von Denunzianten in Guangzhou ist nur eine von zahlreichen Maßnahmen, mit denen die Volksrepublik systematisch versucht, Religion im Land auszumerzen.

Offiziell wird zwar das Menschenrecht auf Religionsfreiheit durch die chinesische Verfassung garantiert. Die Realität sieht jedoch anders aus. Religiöse Organisationen werden systematisch von der Kommunistischen Partei kontrolliert.

Wer nicht offiziell gemeldet ist, wird massiv verfolgt und unterdrückt. So werden im Fall der Kirche Gotteshäuser und Heiligtümer zerstört, Bischöfe und Gläubige inhaftiert und "umgeschult". Im Fall muslimischer Minderheiten im Westen Chinas werden zudem ganze Bevölkerungsgruppen in Lager inhaftiert und indoktriniert.

Die katholische Kirche in China ist seit langem gespalten zwischen der verfolgten Untergrundkirche und der von der Kommunistischen Partei direkt kontrollierten "Chinesischen Patriotischen Katholischen Vereinigung" (CPKV)

Im September 2018 haben der Heilige Stuhl und Peking eine "vorläufige" Vereinbarung getroffen, die darauf abzielen soll, die Situation der chinesischen Katholiken zu normalisieren und die unterirdische Kirche und die CPKV zu vereinen. Dies hat zur Folge, dass von der chinesischen Regierung ausgesuchte Bischöfe nun vom Vatikan anerkannt werden. Auf Bitten von Papst Franziskus traten im September zwei bisherige Untergrundbischöfe zurück, um Kandidaten der Kommunistischen Partei Platz zu machen, die nun vom Vatikan anerkannt werden.

Menschenrechtler und katholische Stimmen aus China – vor allem Kardinal Joseph Zen – haben den Deal verurteilt. Papst Franziskus, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und einzelne Kurienvertreter haben sich für das Abkommen eingesesetzt.

Vergangene Woche haben die Behörden in der Provinz Hebei jedoch erneut einen Bischof und seinen Generalvikar festgenommen, während ein weiterer führender Katholik in Hongkong inhaftiert wurde.

1.500 Kreuze entfernt

Vorangetrieben wird die "Sinisierung" von Xi Jinping, dem "Präsident auf Lebenszeit" der Volksrepublik.

Im Jahr 2017 sagte Xi, dass Religionen, die nicht ausreichend kommunistischen Idealen entsprechen, eine Bedrohung für die Regierung des Landes darstellen und daher stärker "chinesisch orientiert" werden müssen. Seit seiner Machtübernahme wurden Kreuze von schätzungsweise 1.500 Kirchengebäuden entfernt. Berichte über die Zerstörung oder Schändung katholischer Kirchen und Schreine kommen aus ganz China, einschließlich der Provinzen Hebei, Henan, Guizhou, Shaanxi und Shandong.

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