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Öffentliche Gottesdienste trotz Coronavirus-Krise denkbar

Gläubige bei der Heiligen Messe im Petersdom am 3. November 2015.

Das Erzbistum Köln möchte weiter an der Idee festhalten, trotz der Coronavirus-Krise unter bestimmten Voraussetzungen wieder öffentliche Gottesdienste zu gestatten. Auch in Bayern zeichnet sich eine Lockerung ab - dort allerdings durch die Regierung des Freistaats unter Markus Söder.

Nachdem der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki am gestrigen Mittwoch dem Nachrichtensender "Phoenix" in einem Interview mitgeteilt hatte, dass man bereits an entsprechenden Sicherheitsvorschriften arbeite, unterstrichen mittlerweile auch Generalvikar Markus Hofmann und der Kölner Weihbischof Ansgar Puff die Bemühungen des Erzbistum.

Weihbischof Puff begrüßte am Mittwochabend gegenüber dem katholischen Fernsehsender EWTN.TV die Aussagen der Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in einem Pressestatement den hohen Wert der Religionsfreiheit betont hatte. Im Rahmen der Live-Sendung "Für Herz und Seele - Die EWTN-Sprechstunde" ging Puff auf die Fragen der EWTN-Zuschauer ein, die dem Seelsorger live per Email oder Telefon zugestellt wurden. Dabei äußerte er sich auch zu einer möglichen Lockerung des Gottesdienst-Verbotes:

"Mein Vorschlag wäre, dass man auch den Gottesdienst schrittweise für kleine Gruppen wieder möglich macht, immer unter der Voraussetzung, dass es ein gutes Schutzkonzept gibt."

Natürlich bleibe der Schutz der Menschen aus Nächstenliebe wichtig, so Puff, aber er könne sich vorstellen, dass zumindest in den großen Kirchen Gottesdienste für Kleingruppen abgehalten werden könnten. Man könne dafür auf Schutzmaßnahmen wie Einlasskontrollen und Abstandshalter in den Kirchenbänken zurückgreifen.

Auf Weihwasser und den Friedensgruß müsse man weiterhin verzichten, doch zumindest beim Kommunionsempfang könne man Regelungen finden, die den Empfang der Eucharistie ohne zwischenmenschliche Begegnung möglich machen. "Das kann man alles organisieren", argumentierte Puff.

Auch der Kölner Generalvikar Markus Hofmann stellte sich hinter die Pläne des Erzbistums. In einer Mitteilung sprach Hofmann jedoch auch von einer "gewissen Enttäuschung", mit dem er "den bisherigen Stand für den weiteren Umgang mit öffentlichen Gottesdiensten" zur Kenntnis genommen habe. 

Zahlreiche Zuschriften aus dem Kreis der pastoralen Dienste und der Gläubigen hätten ihm die Sehnsucht nach öffentlichen Gottesdiensten weiter deutlich gemacht. Hofmann wörtlich:

"Ich kann Ihnen versichern, dass wir selbstverständlich auf verschiedenen Ebenen weiterhin mit großem Einsatz darauf hinwirken, dass bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch öffentliche Gottesdienste unter Beachtung von Hygieneregelungen zur Reduzierung des Ansteckungsrisikos wieder möglich sein werden."

Bis konkrete Lockerungen und die damit verbundenen Auflagen feststünden, müssten "die bisher geltenden Vorgehensweisen leider aufrecht erhalten werden", schreibt der Generalvikar.  

Am heutigen Donnerstagmittag hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder mitgeteilt, dass öffentliche Gottesdienste in seinem Land ab Mai wieder "möglich" sein könnten. Das Verbot von Großveranstaltungen bleibt in ganz Deutschland noch bis mindestens Ende August gültig.

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