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Kanye West: Planned Parenthood ist rassistisch und dämonisch

Kanye West beim "Tribeca Film Festival" im Jahr 2009.
Keine heilige Messe, sondern Kanye West auf der Bühne: Szene aus "Yeezus Tour" im Jahr 2013.
Kanye West besucht Donald Trump im "Oval Office" am 11. Oktober 2018.
Kanye West

Der US-amerikanische Hip-Hop-Sänger Kanye West hat den größten Abtreibungsanbieter der Welt als rassistisch und dämonisch bezeichnet – kurz nachdem er seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten mitteilte.

Das berichtet die Catholic News Agency (CNA).

Wests scharfe Worte gegen "Planned Parenthood" wurden in einem Interview mit dem "Forbes"-Magazin geäußert, das am 4. Juli veröffentlicht wurde – wenige Tage nachdem West auf Twitter angekündigt hatte, er werde für das Amt des Präsidenten kandidieren.

"Die Planned Parenthood [Kliniken] wurden von weißen Rassisten in den Städten platziert, um das Werk des Teufels zu tun", sagte West wörtlich. Der Musiker erinnerte damit an Vorwürfe, dass sich Planned Parenthood absichtlich darauf konzentriere, schwarzen und dunkelhäutigen Frauen Abtreibungen anzubieten.

Eine Sprecherin von Planned Parenthood widersprach diesen Vorwürfen deutlich. Nia Martin-Robinson, die für den Abtreibungskonzern als "Director of Black Leadership and Engagement" fungiert, sagte gegenüber der auf Promi-News spezialisierten Boulevard-Website "The Blast", dass schwarze Frauen "selber entscheiden können", ob sie abtreiben oder nicht. Planned Parenthood wolle diesen Frauen jedoch "Zugang zu der besten verfügbaren medizinischen Versorgung" gewährleisten.

Martin-Robinson sagte auch, dass "jede Unterstellung, Abtreibung sei Völkermord an Schwarzen, beleidigend und kindisch" sei, und dass Lebensschützer eine Gefahr für schwarze Gemeinden seien, angesichts "mangelnden Zugangs zu qualitativ hochwertiger und erschwinglicher Gesundheitsversorgung, der Polizeigewalt und der Kriminalisierung der reproduktiven Gesundheitsversorgung".

Planned Parenthood führt allein in den Vereinigten Staaten jedes Jahr etwa 345.000 Abtreibungen durch. Im Jahr 2016 stellte eine Untersuchung fest, dass knapp ein Drittel aller Abtreibungen in den USA von schwarzen Frauen vorgenommen wurden, obwohl sie nur etwa 14% der Bevölkerung ausmachten. 

Gegründet wurde Planned Parenthood von der bekannten Eugenikerin Margaret Sanger, die sich vehement für "Geburtenkontrolle" und Zwangssterilisation einsetzte. Sanger war auch Gründungsmitglied der deutschen Schwester-Organisation "Pro Familia". In ihren Schriften setzte sie sich unter anderem für "Rassenhygiene" ein.

In den USA ist Planned Parenthood in den vergangenen Wochen wiederholt wegen Rassismus-Vorwürfen in die Schlagzeilen geraden. Die Direktorin von "Planned Parenthood Greater New York" räumte vor Kurzem ihren Posten, nachdem ihr vorgeworfen wurde, schwarze Mitarbeiter misshandelt zu haben und einen "Trump-Führungsstil" zu haben. 

Unterstützung deutscher Katholiken

Die ZdK-Funktionärin und Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Maria Flachsbarth (CDU), unterstützt die Arbeit von Planned Parenthood und hat diese für ihren Einsatz in Afrika gelobt. Das teilte eine Sprecherin im Juni 2020 gegenüber CNA Deutsch mit.

Auch der Präsident des ZdK, Thomas Sternberg (CDU), unterstützte gegenüber CNA Deutsch den Einsatz für Planned Parenthood. Er sei sich "völlig einig" mit Flachsbarth, so Sternberg wörtlich.

Das ZdK ("Zentralkomitee deutscher Katholiken") bezeichnet sich selbst als Spitzenvertretung katholischer Laien in Deutschland und ist offizieller Organisator, zusammen mit der deutschen Bischofskonferenz, des sogenannten "Synodalen Wegs".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Bislang schweigen die deutschen Bischöfe zur Unterstützung von Planned Parenthood durch die katholische Frauenbund-Präsidentin.

Bischöfe in den USA haben wiederholt "Planned Parenthood" kritisiert. Zuletzt verurteilte Anfang Juli ein texanischer Bischof den Abtreibungsanbieter wegen "rassistischer und diskriminierender Verunglimpfungen" eines katholischen Abgeordneten der Democrats mit Migrationshintergrund, weil dieser sich für den Schutz ungeborener Kinder einsetzt.   

Weitere Aussagen von Kanye West

Der Musiker Kanye West sagte bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur für die US-Präsidentschaft, er setze sich "für das Leben ein, weil ich dem Wort der Bibel folge", und dass er deshalb auch gegen die Todesstrafe sei. 

Früher hatte sich der Rapper, der auch ein Album mit dem Titel "Jesus is King" veröffentlicht hat, für ein Recht auf Abtreibung ausgesprochen.

In seinem "Forbes"-Interview vertritt der Musiker mit Blick auf Impfungen gleiczeitig regelrechte Verschwörungstheorien: So erklärt West, er befürchte, dass ein Coronavirus-Impfstoff Teil eines weltweiten Komplotts zur Implantation von Mikrochips in die menschliche Bevölkerung sein könnte. Er habe sich im Februar mit dem Coronavirus angesteckt und sei grundsätzlich gegen Zwangsimpfungen, so West.

Er begründete seine Einstellung – wie viele Verschwörungstheoretiker – mit einem Verweis auf Offenbarung des Johannes in der Heiligen Schrift. Dort heißt es: "Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anbringen zu lassen. Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens." (Offb 13,16-17)

"Wir beten. Wir beten für die Freiheit. Es dreht sich alles um Gott. Wir müssen aufhören, Dinge zu tun, die Gott verrückt machen", sagte West. 

West hat bereits früher offen über seine bipolare Störung gesprochen. Er lasse sich dafür auch ärztich behandeln. Auf dem Cover seines 2018 erschienenen Albums "Ye" schrieb West: "Ich hasse es, bipolar zu sein, es ist fantastisch."

In Bezug auf seine politischen Ziele sagte West, er werde sich dafür einsetzen, dass die Furcht und Liebe Gottes wieder erneuert werden, im ganzen Land und öffentlichen Einrichtungen. Hinter der hohen Mordrate und Suizidrate seiner Heimatstadt Chicago stecke letztlich "der Teufel", so West weiter. "Die Menschen, die für den Teufel arbeiten, haben Gott und das Gebet aus den Schulen entfernt", sagte West und fügte hinzu, "das bedeutet mehr Drogen, mehr Morde, mehr Selbstmorde". 

West distanziert sich in seinem Interview von Donald Trump: Wegen ihm lehne er eine Kandidatur für die Republikaner ab. Er werde als Parteiunabhängiger antreten. Gleichzeitig räumt der Musiker ein, dass Trump "der Präsident ist, der seit Jahren am ehesten dafür sorgt, dass Gott immer noch Teil des Gesprächs ist".

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