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Bistum Osnabrück lässt eine Woche lang Frauen in ausgewählten Gottesdiensten predigen

Der Bischofsring symbolisiert die Bindung an die Kirche und an das Evangelium. Er wird dem Weihekandidaten mit den Worten angesteckt: „Nimm den Ring, das Siegel der Treue, damit du Gottes heilige Braut, die Kirche, geschmückt durch unwandelbare Treue, unverletzt behütest.“

Das Bistum Osnabrück gestattet es eine Woche lang, dass Frauen in ausgewählten Gottesdiensten "predigen". Wie das Bistum am vergangenen Montag vermeldete, geschieht dies im Rahmen der Aktion "Frauen verkünden das Wort".

Die Aktion findet vom 13. bis 20. September in mehr als 50 Gemeinden und in 90 Gottesdiensten des Bistums statt. Zwar sei die Predigt in der Messe an sich einem Geweihten, wie dem Bischof, Priester oder Diakon vorbehalten, zitiert das Bistum Inga Schmitt, Referentin Bereich der Glaubenskommunikation im Bistum Osnabrück. Dennoch sei "jeder Getaufte und Gefirmte dazu aufgerufen, Zeugnis zu geben". Die Bistumsangestelle wörtlich:

"Wir finden, dass wir den Rahmen jetzt ein wenig weiten müssen, damit speziell Frauen noch stärker als bisher in Liturgie und Verkündigung zu sehen und zu hören sind."

Nach eigenen Angaben beruft sich die Aktion auf das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr des Wortes Gottes". Das Bistum Osnabrück möchte mit der Initiative "Frauen verkünden das Wort" - so lautet die Begründung in der Pressemitteilung der Diözese - "Frauen explizit im Gottesdienst als Predigerinnen sichtbar zu machen". Deshalb habe man als Zeitpunkt die Woche rund um den Gedenktag der Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen (ihr Gedenktag ist der 17. September) gewählt.

Aufgabe der Predigt

Im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) heißt es unter der Nummer 2033, dass das Lehramt der Hirten der Kirche auf dem Gebiet der Moral "für gewöhnlich in der Katechese und Predigt" ausgeübt werde:

"Unter Leitung und Aufsicht der Hirten ist das 'Vermächtnis' der christlichen Moral von Generation zu Generation weitergegeben worden. Dieses besteht aus einer unverwechselbaren Gesamtheit von Regeln, Geboten und Tugenden, welche sich aus dem Glauben an Christus ergeben und durch die Liebe belebt werden. Diese Katechese nimmt nach alter Tradition neben dem Glaubensbekenntnis und dem Vaterunser den Dekalog zur Grundlage, der die für alle Menschen geltenden Grundsätze des sittlichen Lebens ausspricht."

Das im "Codex Iuris Canonici" (CIC) verankerte Kirchenrecht legt im Canon 767 fest, dass die unter den verschiedenen Formen der Predigt die Homilie eine hervorgehobene Form darstellt. Diese sei als "Teil der Liturgie" ausschließlich "dem Priester oder Diakon vorbehalten" (CIC, can. 767 §1). Die Homilie ist die Predigt während der Heiligen Messe, in der der Priester oder Diakon die Lesungen und das Evangelium auslegt. 

Eine mögliche Ausnahme, die auch Laien das Predigen während eines Gottesdienstes erlaubt, wird jedoch im Canon 766 geregelt. Dort heißt es wörtlich:

"Zur Predigt in einer Kirche oder einer Kapelle können, nach Maßgabe der Vorschriften der Bischofskonferenz und vorbehaltlich von can. 767, §1 [Homilie als Teil der Liturgie ausdrücklich Priestern und Diakonen vorbehalten, Anm.d.Red.], Laien zugelassen werden, wenn das unter bestimmten Umständen notwendig oder in Einzelfällen als nützlich angeraten ist."

Osnabrücker Bischof: Frauenpriestertum "kaum möglich"

Im Zuge der Diskussionen um die Rolle der Frau in der Kirche wird auch immer wieder die Frage nach einer möglichen Zulassung von Frauen zur Priesterweihe diskutiert. Auch beim als "Reformprozess" deklarierten "Synodalen Weg" gibt es immer wieder Vorstöße in diese Richtung. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode selbst hält eine Einführung des Frauenpriestertums jedoch für "kaum möglich".

Bei einem digitalen Diskussionsabend des "Bundes der deutschen katholischen Jugend" (BDKJ) Mitte Juni hatte Bode seine Hoffnung bekräftigt, dass die Diskussion über das Verkündigungsamt von Frauen oder Leitungspositionen "vielleicht auch die Frage nach dem Diakonat der Frauen weitergeführt wird", so der Bischof. Dort sehe er "eigentlich ganz gute Chancen". Weniger Aussicht auf Erfolg habe stattdessen die Forderung nach Frauenordination:

"Wenn einer natürlich von vornherein erwartet, dass das in absehbarer Zeit zur Priesterweihe der Frauen führt, dann meine ich, wird das kaum möglich sein."

Der heilige Papst Johannes Paul II. hat – wie zahlreiche andere – festgestellt, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können. Auch Papst Franziskus hat das endgültige "Nein" immer wieder bestätigt, unter anderem auch in seinem nachsynodalen Schreiben "Querida Amazonia". Dort betonte der Pontifex die besondere Rolle der Frau, die eben außerhalb des Priestertums liege (CNA Deutsch hat berichtet).

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