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Erzbischof Cordileone: Katholiken müssen wieder Empfang der Kommunion verstehen

Bischof Salvatore J. Cordileone bei der Frühjahrsvollversammlung der US-Bischofskonferenz in Atlanta im Juni 2012.
EWTN Pro-Life Weekly
Führte seine Gläubigen durch die Coronavirus-Krise: Erzbischof Salvatore Cordileone an der Spitze einer Eucharistischen Prozession durch San Francisco.
Erzbischof Bruno Forte und Erzbischof Salvatore Cordileone in Manoppello am 20. Januar 2019

In einem Interview, in dem er seine jüngste Ermahnung an die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, erörtert, betont Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco, dass Katholiken wieder ein Gespür und Verständnis für die Voraussetzungen – des "Standes der Gnade" – für den Empfang der Heiligen Kommunion entwickeln müssen.

"Katholiken verstehen das Konzept der Würdigkeit, die Kommunion zu empfangen, nicht mehr. Es wird nur noch als eine Art symbolische Geste des Willkommens und der Zugehörigkeit gesehen", so Cordileone gegenüber EWTN Pro-Life Weekly in einem Interview, das am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wird.

Der Erzbischof spricht auch das Thema der Verweigerung der Heiligen Kommunion für jemanden "um dessen Seele willen" an.

Um die Tragweite der Verweigerung der heiligen Kommunion an eine Person des öffentlichen Lebens zu verstehen, müssten Katholiken zunächst die Lehre der Kirche über die Eucharistie verstehen, sagt Cordileone.

"Damit viele Menschen wieder eine solche Tat verstehen [die Verweigerung der Kommunion], müssen wir den Sinn dessen, was es bedeutet, [die Kommunion] zu empfangen, zurückgewinnen", sagt Cordileone. 

Der Erzbischof weist in diesem Zusammenhang auf den fehlenden Glauben an die Realpräsenz der Eucharistie unter Katholiken hin: "Was bedeutet es wirklich, wenn man die Kommunion empfängt? Für mich hängt das mit dem Niedergang des Glaubens an die Realpräsenz Christi in der Eucharistie zusammen".

Erzbischof Cordileone erläutert gegenüber EWTN seine Erklärung vom 21. Januar an Sprecherin Pelosi (CNA Deutsch berichtete). Die Politikerin ist eine Katholikin, die aus der Erzdiözese San Francisco stammt. In seiner Erklärung hatte Cordileone gesagt, dass "kein Katholik guten Gewissens für Abtreibung sein kann", angesichts Pelosis politischen Engagements und öffentlichen Eintretens für die Legalisierung von Abtreibung.

In einem Podcast mit der ehemaligen Senatorin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hatte Pelosi zudem gesagt, dass die Unterstützung von Pro-Life-Wählern für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump ein Thema sei, das ihr "als Katholikin" großen Kummer bereite. "Ich denke, dass Donald Trump Präsident ist, weil es um das Recht der Frau geht, sich [für oder gegen eine Abtreibung] entscheiden zu können", sagte sie wörtlich – eine Anspielung darauf, dass Lebensschützer im Jahr 2016 Donald Trump zum Sieg verhalfen haben sollen. Diese Wähler "waren bereit, die gesamte Demokratie für dieses eine Thema zu verkaufen und verraten", so Pelosi laut einem Bericht der Catholic News Agency (CNA).

Pelosis Vorwürfe gegen Lebensschützer sind "nicht die Sprache der Einheit und Heilung", die Präsident Joe Biden in seiner Antrittsrede angekündigt hat, so Cordileone am 21. Januar. Daher sollte Pelosi sich bei diesen so kritisierten Wählern für ihre Wortwahl entschuldigen, sagte der Erzbischof.

"Christen haben immer gewußt, dass das Gebot 'Du sollst nicht töten' für alles Leben gilt, auch für das Leben im Mutterleib", sagte Cordileone. "Papst Franziskus setzt diese ungebrochene Lehre fort."

Es geht nicht nur um Politiker und Abtreibung


Auf EWTN Pro-Life Weekly betont Cordileone, dass die Frage der Zulassung zum Empfang der Heiligen Kommunion ein viel grösseres Problem sei. Es gehe nicht primär um katholische Politiker, die der Lehre der Kirche widersprechen.

"Wir haben ein grundlegenderes Problem: So viele Katholiken verstehen nicht einmal den Begriff der Würdigkeit, die Kommunion zu empfangen mehr, nicht wahr? Mit anderen Worten, was es heißt, im Stand der Gnade zu sein", sagte er.

"Schon vor der Covid-19-Pandemie habe ich mich oft gefragt, wie viele Leute einfach nonchalant zum Kommunionempfang gehen, obwohl sie eigentlich nicht dazu berechtigt sind."

Der Erzbischof verwies auf das Sonntagsgebot: Das absichtliche Überspringen auch nur einer Sonntagsmesse sei ein Beispiel für eine schwere Sünde, die der Absolution im Beichtstuhl bedürfe, bevor ein Katholik wieder würdig sei, die Kommunion zu empfangen.

EWTN Pro-Life Weekly fragte Cordileone, ob Pelosis Unterstützung der Abtreibung als Katholikin in einem öffentlichen Amt skandalös sei – also Anstoß und Ärgernis errege. Cordileone antwortete, Pelosi widerspreche nicht nur der kirchlichen Lehre, sondern widerspreche skandalöserweise auch "fundamentalen Menschenrechten".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Aber das ist ein Widerspruch gegen die Kirche in einer Angelegenheit, die nicht spezifisch katholische Lehre ist. Noch einmal, dies ist eine Angelegenheit der grundlegenden Menschenrechte", sagte er. "Wir haben also politische Führer, die für eine Ungerechtigkeit eintreten, und die Leute denken, dass es für Katholiken okay ist, das zu tun. Aber das ist es nicht."

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