Würzburg, 28 April, 2022 / 12:45 AM
Kardinal Gerhard Müller hat den Freiburger Fundamentaltheologen Magnus Striet für dessen Aussagen auf die Kritik von Bischöfen aus aller Welt am "Synodalen Weg" scharf zurechtgewiesen.
Die geoffenbarte Wahrheit sei offenbar Striet zufolge "nur eine Fiktion von geistig beschränkten und trotz ihrer mangelnden Bildung von doch recht verschlagenen Bischöfen und Päpsten", so Müller in einer Vorabmeldung der Zeitung "Die Tagespost".
Diese Bischöfe und Päpste seien laut Striet nicht in der Lage, erklärte Müller voller Sarkasmus, "die hochkomplexe, von Umbrüchen und Transformationen des überkommenen Glaubens gekennzeichnete Geschichte des Christentums, das es immer nur im Plural gegeben hat", zu kennen, oder wollten "sich durch die von ihnen konstruierte Singularkonstruktion nur jeder Diskussion entziehen".
Striet hatte am Montag in einem Aufmacher des Portals der deutschen Bischofskonferenz, "katholisch.de", über den Brandbrief von Kardinälen und Bischöfen aus aller Welt zum "Synodalen Weg" geschrieben: "Dies ist die Logik dieser 'Antwort'. Schlicht, aber zugebenermaßen umwerfend klar."
Und weiter schrieb der deutsche Professor wörtlich: "Intellektuell, ich bin so frei, nehme ich die 'Antwort' der Kardinäle und Bischöfe nicht allzu ernst."
Demgegenüber kommentierte Müller – der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, langlährige Theologieprofessor an der Universität München und Verfasser eines weiterhin als Standardwerk neu aufgelegten Lehrbuchs der Dogmatik –, Striet sei "nun selbst schon 58 Jahre alt und müsste den Zenit des jugendlichen Stolzes auf seine Hyper-Intelligenz und die Inhaberschaft eines Lehrstuhls überschritten und schon bei ein wenig mehr sokratischer Bescheidenheit angekommen sein: 'Ich weiß, dass ich nichts weiß'."
Wie CNA Deutsch berichtete, hatte Striet behauptet, dass die Sorge der Weltkirche um ein deutsches Schisma unbegründet sei: In Deutschland habe sich eine neue Kirchenspaltung längst vollzogen.
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