Bonn, 30 November, 2022 / 12:55 AM
Neben Bischof Georg Bätzing werden drei Laien die deutsche Delegation bei der europäischen Kontinentalversammlung im Rahmen der mehrjährigen Weltsynode zur Synodalität stellen. Für die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) nimmt nicht nur Bätzing, deren Vorsitzender, an der Veranstaltung im Februar teil, sondern auch Beate Gilles, die Generalsekretärin. Hinzu kommen Irme Stetter-Karp und Thomas Söding, die Präsidentin und einer der Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz habe sich zu diesen Personen für die Delegation „mit den Hinweisen der Gemeinsamen Konferenz von Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ entschieden, teilte die DBK am Dienstag mit. Außerdem können zehn weitere Personen digital an der Veranstaltung teilnehmen. Entsprechende Namen würden in den nächsten Wochen mitgeteilt.
Der Vatikan hatte im Oktober ein Arbeitsdokument für die kontinentale Phase der Weltsynode veröffentlicht, dass die Eingaben der einzelnen Bischofskonferenzen aus der ganzen Welt zusammenfasste. Die Dokumente der Bischofskonferenzen fassten wiederum Berichte aus den Diözesen zusammen, die sich dabei teilweise auch auf in den Pfarreien und anderen Institution vor Ort erarbeitete Texte stützten.
Die Kontinentalversammlungen – jene in Prag für Europa findet vom 5. bis zum 12. Februar statt – sollen unter bestimmten Gesichtspunkten, die im vatikanischen Arbeitsdokument vom Oktober angegeben sind, wiederum ein Schlussdokument erarbeiten. Diese Dokumente der sieben Kontinentalversammlungen werden dann als Grundlage für die Erstellung eines sogenannten Instrumentum laboris dienen, also eines weiteren Arbeitsdokuments, mit dem sich die Bischöfe im Rahmen der Bischofssynode im Herbst 2023 beschäftigen sollen.
Papst Franziskus hatte im Oktober überraschend angekündigt, die Weltsynode um ein Jahr bis Herbst 2024 zu verlängern. Erstmals angekündigt wurde die Synode im März 2020. Ihren offiziellen mehrjährigen Auftakt nahm sie im Oktober 2021.
Drei Fragen für die Kontinentalversammlungen
Der Vatikan forderte die Kontinentalversammlungen im Arbeitsdokument vom Oktober 2022 auf, sich besonders auf drei Fragestellungen zu konzentrieren.
Zunächste gelte es zu fragen: „Welche Einsichten stehen am intensivsten in Einklang mit den konkreten Erfahrungen und Gegebenheiten der Kirche auf Ihrem Kontinent, nachdem Sie das DKE [Abschlussdokument] in einer Atmosphäre des Gebets gelesen haben? Welche Erfahrungen erscheinen Ihnen neu oder erhellend?“
Der zweite Gesichtspunkt laute: „Welche wesentlichen Spannungen oder Divergenzen sind aus Sicht Ihres Kontinents besonders wichtig, nachdem Sie das DKE gelesen und im Gebet innegehalten haben? Welche Probleme oder Fragenstellungen sollten folglich auf den nächsten Etappen des Prozesses in Angriff genommen und berücksichtigt werden?“
Und drittens heißt es: „Über welche Prioritäten, wiederkehrenden Themen und Handlungsaufforderungen kann man sich mit anderen Ortskirchen in der ganzen Welt austauschen und welche können auf der ersten Sitzung der Synodenversammlung im Oktober 2023 diskutiert werden, wenn man sich anschaut, was sich aus den beiden vorherigen Fragen ergibt?“
Inhalt des Abschlusspapiers vom Oktober
Im Abschlusspapier vom Oktober wurden auch verschiedene kontroverse Themen angesprochen. So konnte man an einer Stelle lesen: „Unter denen, die einen wirksameren Dialog und einen einladenderen Raum fordern, finden wir auch jene, die aus verschiedenen Gründen ein Spannungsverhältnis zwischen ihrer Mitgliedschaft in der Kirche und ihren eigenen, von Liebe getragenen Beziehungen spüren, wie z. B. Wiederverheiratete Geschiedene, alleinerziehende Eltern, Menschen, die in einer polygamen Ehe leben, LGBTQ-Personen usw.“
„Sehr viel unterschiedlichere Positionen sind zur Priesterweihe für Frauen zu hören, die man sich in einigen Berichten wünscht, während andere diese Frage als abgeschlossen betrachten“, so das Dokument an anderer Stelle.
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