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Diese Woche in Rom: Kurienreform und Friedensappelle des Papstes

Blick auf den Petersdom in der Abendsonne

In der römischen Kurie endet die Amtszeit eines Deutschen, der Vatikan gibt sein Motto für den Weltfriedenstag bekannt und Papst Franziskus setzt sich für das Ende der Kriege ein. Was sonst noch wichtig war im Vatikan: Dies alles im Wochenrückblick.

  • Neuer Untersekretär für Dikasterium: Amtszeit von Markus Graulich endet
  • Vatikan gibt Motto für Weltfriedenstag 2025 bekannt
  • Ukraine und Heiliges Land: Wiederholte Friedensappelle des Papstes
  • Weiterer Hilfstransport für Ukraine 
  • Filmtipp VATICANO: Spezial-Folge über Santa Maria Maggiore

Neuer Untersekretär für Dikasterium: Amtszeit von Markus Graulich endet

Es gehört zur römischen Tradition, dass jeden Mittag pünktlich um 12:00 Uhr die alte Haubitze auf dem Cianicolo-Hügel der Ewigen Stadt einen Kanonenschuss abgibt. Der Knall ist auch in den EWTN-Büros an der Via della Conciliazione gut zu hören. Und so kommt es, dass es für die Vatikan-Journalisten dort zu einem Ritual geworden ist, jeden Mittag zum Kanonenschuss gleichzeitig den täglichen Bollettino des Heiligen Stuhls zu empfangen, die Pressemitteilung des vatikanischen Presseamtes mit den neuesten Vermeldungen, die ebenfalls pünktlich um 12:00 Uhr an die akkreditierten Journalisten geht.

So auch am vergangenen Mittwoch, als ein einziger Kanonenschlag und ein paar wenigen Zeilen verkündeten, dass im Vatikan das Ende einer Ära eingeläutet wurde.

In einer knappen Meldung des Bollettino stand, dass Papst Franziskus einen neuen Untersekretär für das Dikasterium für die Gesetzestexte ernannt hatte. Tuomo T. Vimpari heißt der Mann, ein Finne, der zuletzt als Nuntiaturrat an der Apostolischen Nuntiatur in Rumänien und Moldawien gearbeitet hatte.

Was in der Vatikan-Meldung nicht ausdrücklich vermerkt war: Damit endet auch die Amtszeit seines Vorgängers Markus Graulich, dessen zweite fünfjährige Amtszeit Ende Juli abgelaufen war.

Der Deutsche ist ein römisches Urgestein. Vor fast dreißig Jahren kam Graulich nach Rom. Der Salesianer, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Priesterjubiläum feierte, hatte 1996 sein Studium des Kirchenrechts in Rom begonnen und arbeitete ab 1999 als Professor für Grundfragen und Geschichte des Kirchenrechts in der Ewigen Stadt. Zehn Jahre später wurde er zum stellvertretenden Kirchenanwalt an der Apostolischen Signatur und 2011 zum Richter an der Rota Romana ernannt. 2014 machte ihn Papst Franziskus zum Untersekretär des Dikasteriums für die Gesetzestexte.

Nachdem Franziskus den deutschen Kirchenmann 2019 erneut in seinem Amt bestätigt hatte, endet die zweite fünfjährige Amtszeit nun, ohne, dass es diesmal eine Verlängerung gibt. Damit macht Papst Franziskus Gebrauch von seiner Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium, eines der Schlüsseldokumente in der vom argentinischen Papst weiter vorangetriebenen Kurienreform. Darin ist vermerkt, dass die Amtszeit eines Präfekten eines Dikasteriums, wie auch weitere leitende Angestellte (auch Untersekretäre) zunächst auf fünf Jahre beschränkt wird. Weiter heißt es: „Die klerikalen Beamten und Mitglieder von Instituten des geweihten Lebens und Gesellschaften des apostolischen Lebens, die in kurialen Einrichtungen und Ämtern Dienst getan haben, kehren in der Regel nach fünf Jahren in die Seelsorge in ihrer Diözese/Eparchie oder in die Institute oder Gesellschaften zurück, denen sie angehören. Wenn die Oberen der Römischen Kurie es für angebracht halten, kann der Dienst um einen weiteren Zeitraum von fünf Jahren verlängert werden.“ (PE, Art. 17, §4)

Wie es mit Markus Graulich weitergeht, der am kommenden Dienstag seinen 60. Geburtstag feiern wird, ist aktuell noch nicht bekannt.

Motto für Weltfriedenstag 2025

Gestern hat der Vatikan das Motto für den Weltfriedenstag 2025 bekanntgegeben. Es ist ein Zitat aus dem Vaterunser: „Vergib uns unsere Schuld: gewähre uns deinen Frieden“. Der 58. Weltfriedenstag wird am 1. Januar 2025 begangen und vom Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen ausgerichtet.

Der Weltfriedenstag geht auf Papst Paul VI. zurück, der ihn im Jahr 1967 einführte. Seitdem wird er immer am 1. Januar, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, gefeiert.

Ukraine und Heiliges Land: Wiederholte Friedensappelle des Papstes

Weil sich unterdessen die Konflikte in den vielen Krisengebieten dieser Erde weiter verschärfen, hat Papst Franziskus in dieser Woche seine Friedensappelle wiederholt. „Mit Sorge verfolge ich die Geschehnisse im Nahen Osten und hoffe, dass sich der Konflikt, der ohnehin schon furchtbar blutig und gewalttätig ist, nicht noch weiter ausweitet“, sagte der Heilige Vater am vergangenen Sonntagmittag im Rahmen des Angelusgebets auf dem Petersplatz. Er ergänzte: „Lassen Sie uns den Mut haben, den Dialog wieder aufzunehmen, damit im Gazastreifen und an allen Fronten ein sofortiger Waffenstillstand erreicht wird, Geiseln freigelassen werden und der Bevölkerung mit humanitärer Hilfe geholfen wird.“ Dann erwähnte er auch das „libanesische Volk“, das noch heute unter den Folgen der Hafen-Explosion in Beirut im Jahr 2020 leide. „Ich hoffe, dass der Gerechtigkeit und der Wahrheit bald Genüge getan wird“, so der Papst.

Bei der Generalaudienz am Mittwoch weitete der Heilige Vater seine Friedensappelle aus: „Bitte vereint euch auch mit mir im Gebet für die gemarterte Ukraine, Myanmar, den Sudan: Auf dass diese so sehr vom Krieg gezeichneten Völker schnell den sehnlichst erflehten Frieden finden mögen.“

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Päpstlicher Hilfstransport für die Ukraine

Unterdessen belässt es Franziskus nicht bei schönen Worten. Am gestrigen Donnerstag hat sich erneut ein LKW mit Kleidung, Medikamenten und Lebensmitteln von Rom aus auf den Weg in Richtung Ukraine gemacht. Der päpstliche Almosenmeister, Kardinal Konrad Krajewski, kümmert sich seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges um regelmäßige Hilfslieferungen in das Kriegsgebiet. Zuletzt hatte Papst Franziskus einen weiteren Krankenwagen gespendet.

VATICANO: Special über Basilika Santa Maria Maggiore

Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem Youtube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins VATICANO. Diesmal zeigt EWTN eine Spezial-Folge über Santa Maria Maggiore in Rom, die Lieblingsbasilika von Papst Franziskus.

Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist übrigens bereits online. Sie finden die ganze Folge hier:

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