Bonn, 18 April, 2017 / 10:31 AM
Bambergs Erzbischof Ludwig Schick ist zu den verfolgten Christen in Nigeria gereist. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sei am gestrigen Ostermontag in das westafrikanische Land geflogen, teilte die DBK mit.
Über 12.000 ermodete Christen und rund 2.000 zerstörte Kirchen: Das war bereits im Januar 2017 die bisherige blutige Bilanz islamistischer Gewalt und Terrors in Nigeria.
Hauptverantwortlicher ist die mit dem Islamischen Staat (IS) verbündete Organisation Boko Haram. Doch seit einiger Zeit macht eine neue islamistische Gruppierung Jagd auf Christen: Kämpfer aus dem nomadischen Hirtenvolk der Fulani, die sich als "Fulani Herdsmen Terrorists" (FHT) bezeichnen.
Zudem warnt die nigerianische kürzlich Regierung davor, dass der IS aktiv versuche, Studenten zu rekrutieren, wie CNA berichtete.
"Dialog mit dem Islam"
Nigeria ist in diesem Jahr die "Schwerpunktregion" der DBK-Initiative mit Namen "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit".
Erzbischof Schick werde vor allem die Erzdiözese Jos in der Middle Belt-Region besuchen, die in den vergangenen Jahren besonders von terroristischen Anschlägen betroffen war, hieß es.
Dort setze sich Erzbischof Ignatius Kaigama "intensiv für den christlich-islamischen Dialog ein. Seine Freundschaft mit islamischen Würdenträgern der Region" habe mehrfach dazu beigetragen, "Konflikte zwischen Christen und Muslimen zu entschärfen", teilte die DBK mit.
Erzbischof Kaigama sei gemeinsam mit dem muslimischen Emir von Kanam zuletzt 2015 als Gast der DBK in Deutschland gewesen und habe von "Fortschritten eines christlich-islamischen Dialogs" in der Region berichtet, so die Presse-Mitteilung aus Bonn.
Auf dem Reiseprogramm von Erzbischof Schick stehen neben Begegnungen mit Christen in vom Terror betroffenen Pfarreien auch Gespräche mit dem Erzbischof von Abuja, Kardinal John Onaiyekan, dem Erzbischof von Lagos, Alfred Martins, und weiteren Bischöfen auf dem Programm, erklärt die DBK-Mitteilung weiter.
Geplant seien außerdem Begegnungen mit hochrangigen Vertretern des Islam, dem Deutschen Botschafter und Leitern der in Nigeria tätigen deutschen politischen Stiftungen.
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