Colombo, 10 Mai, 2019 / 3:47 PM
Die Kirchen und katholischen Schulen in Sri Lanka werden in der kommenden Woche wieder ihre Türen öffnen, nachdem sie aus Sicherheitsgründen seit den Oster-Anschlägen geschlossen worden waren.
Das teilte der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, nach Angaben von "Fides" am 9. Mai in Colombo nach einem Treffen der zwölf Bischöfe des Landes mit Präsident Maithripala Sirisena mit.
Bei gezielten Anschlägen gegen Christen und westliche Reisende durch islamistische Selbstmordattentätter wurden am Ostersonntag 258 Menschen getötet und etwa 500 verletzt, wie CNA Deutsch berichtete.
Kardinal Ranjith kündigte an, dass die Sonntagsgottesdienste ab dem 13. Mai regelmäßig in allen katholischen Kirchen in Colombo wieder stattfinden werden. Am darauffolgenden Montag, dem 14. Mai, nehmen auch katholische Schulen wieder ihren Betrieb auf.
Am Abend des 16. Mai wird in Negombo, nördlich der Hauptstadt, ein besonderer Gedenkgottesdienst in Erinnerung an die Opfer der Anschläge gefeiert.
"Es wird das erste Mal sein, dass nach der Explosion in der Kirche des heiligen Sebastian in Negombo, bei der über 100 Menschen getötet wurden, eine Gottesdienst im Freien abgehalten wird", sagte Kardinal Ranjith.
Die Osteranschläge wurden nach Angaben der Regierung von Sri Lanka von der nun verbotenen heimischen islamischen Terror-Gruppe "National Thowwheeth Jama'at" verübt. Diese ist mit dem international aktiven Islamischen Staat (IS) verbündet, der die Anschläge auch für sich reklamiert hat.
Präsident Sirisena versprach, man werde alle Anstrengungen unternehmen, um gewaltbereite Gruppen auszuschalten und wieder Normalität im Land herzustellen.
"Die Offensive gegen islamistische Extremisten läuft erfolgreich", versicherte das Büro des Präsidenten laut "Fides".
Nach Angaben der srilankischen Polizei sollen alle für die Angriffe verantwortlichen Islamisten getötet oder festgenommen worden sein. Mindestens 56 Verdächtige seien in Haft.
Die Anschläge an Ostern lösten weltweit Entsetzen und Trauer aus, und wurden scharf verurteilt. Dabei gerieten mehrere westliche Politiker, allen voran der deutsche Außenminister Heiko Maas, in die Kritik: Maas wurde beschuldigt, bewußt vermieden zu haben, das Wort "Christen" zu verwenden, nachdem er in einer Stellungnahme über "Betende und Reisende" sprach.
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