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Warum der Heilige Stuhl nicht am Bevölkerungsgipfel in Kenia teilnimmt

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Der Heilige Stuhl wird nicht am Gipfel von Nairobi nächste Woche teilnehmen. Das teilte seine Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen mit. Das internationale Treffen sei zu sehr auf "reproduktive Rechte" ausgerichtet.

Das Gipfeltreffen in Nairobi, das am morgigen Dienstag beginnt, wird vom UN-Bevölkerungsfonds und den Regierungen Kenias und Dänemarks unterstützt. Es widmet sich den Zielen der Kairoer Weltbevölkerungskonferenz von 1994, der International Conference on Population and Development (ICPD).

Das Kairoer Treffen fand vor 25 Jahren statt – weshalb das Treffen in Nairobi von den Organisatoren als "ICPD25" bezeichnet wird.

Auf der Tagesordnung von ICPD25 stehen fünf Themenbereiche, darunter "Universeller Zugang zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte als Teil der allgemeinen Gesundheitsversorgung" und "Wahrung des Rechts auf sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung auch in humanitären und fragilen Kontexten".

"Die Entscheidung der Organisatoren, die Konferenz auf einige strittige und spaltende Themen zu konzentrieren, die keinen internationalen Konsens finden und die nicht genau die breitere Bevölkerungs- und Entwicklungsagenda der ICPD widerspiegeln, ist bedauerlich", so die Ständige Vertretung des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen am 8. November.

Der Vatikan hatte der Regierung Kenias bereits am 24. Oktober mitgeteilt, dass der Heilige Stuhl nicht am Gipfel teilnehmen werde.

"Die ICPD und ihr umfassendes Aktionsprogramm im Rahmen der erweiterten Entwicklungsagenda der internationalen Gemeinschaft sollten nicht auf so genannte 'sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte' sowie 'umfassende Sexualerziehung' reduziert werden", erklärte der Heilige Stuhl.

Vielmehr müsse "der Schwerpunkt auf kritische Aspekte des Aktionsprogramms gelegt werden, wie Frauen und Kinder, die in extremer Armut leben, Migration, Strategien für Entwicklung, Alphabetisierung und Bildung, Förderung einer Kultur des Friedens, Unterstützung der Familie als Grundeinheit der Gesellschaft, Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Gewährleistung des Zugangs zu Beschäftigung, Land, Kapital und Technologie usw. ".

Die Erklärung von Nairobi wurde zudem ohne die "wesentlichen und grundlegenden Beratungen über den Text" geschrieben, so der Heilige Stuhl weiter. Dadurch sei aber auch eine breitere Unterstützung für das Programm wie die Agenda "unmöglich gemacht" worden. 

Ferner kommentiert der Vatikan, dass "die Konferenz außerhalb des Rahmens der Vereinten Nationen stattfinden wird, wodurch transparente Regierungsverhandlungen ausgeschlossen werden, während gleichzeitig der irreführende Eindruck eines "Konsenses" über die Erklärung von Nairobi vermittelt wird".

Daher könne der "Gipfel von Nairobi" nicht als ein von den Vereinten Nationen gefordertes oder unter seiner Schirmherrschaft abgehaltenes Treffen angesehen werden."

Die ständige Mission fügte hinzu, dass "der Heilige Stuhl ein überzeugter Verfechter der Förderung einer gerechten, nachhaltigen und integralen menschlichen Entwicklung ist und bleibt, welche die Menschenwürde und das Gemeinwohl jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes fördert".

Mehrere afrikanische Bischöfe haben auch große Bedenken hinsichtlich der Zusammenkunft in Nairobi angemeldet.

Am vergangenen Freitag, den 8. November, übte die kenianische Bischofskonferenz öffentliche Kritik am Programm von ICPD25.

"Wir glauben nicht, dass dies die Themen sind, die der Entwicklung der Frauen und der Menschheit im Allgemeinen wirklich betreffen", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Philip Anyolo, gegenüber Pressevertretern, meldete "ACI Africa", die afrikanische Schwesteragentur von CNA Deutsch.

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