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Papst Franziskus sagt, Chinas Katholiken sollen "gute Bürger" sein

Papst Franziskus

Inmitten massiver und wachsender Kritik am Umgang des Vatikans mit dem kommunistischen Regime in Peking hat Papst Franziskus Chinas Katholiken aufgefordert, "wirklich Christen und gute Bürger" zu sein. 

Katholiken sollen in der Volksrepublik China zudem nicht den Glauben durch Proselytismus verbreiten, sondern das Evangelium "vermitteln", so der Papst weiter.

Die Aufforderungen macht Franziskus in einer diese Woche veröffentlichten Videobotschaft, die als "Gebetsmeinung des Papstes" vom Vatikan verbreitet werden.

Angesichts der massiven, systematischen Unterdrückung der Religionsfreiheit und anderer Menschenrechte in der Volksrepublik China geraten Papst Franziskus und hochrangige Kurienvertreter wegen ihres "vorläufigen Abkommens" mit dem kommunistischen Regime zunehmend unter Druck. So hat sich laut einer Untersuchung der US-Regierung seit dem umstrittenen Deal mit Peking die Situation der Christen dramatisch verschlechtert

Das Abkommen wurde im September 2018 geschlossen und ist bis heute geheim, regelt aber offenbar die Ernennung von Bischöfen – und sollte nach Angaben des Papstes helfen, die Lage der etwa 11 Millionen Katholiken in China normalisieren. Die bisherigen Konsequenzen für Katholiken in China sind nach einhelliger Einschätzung von Betroffenen, Experten und westlichen Regierungen jedoch verheerend, wie CNA Deutsch wiederholt berichtet hat.

Bischof weiter auf der Flucht

Prominentes Beispiel ist das Schicksal des rechtmäßigen Bischofs in der Diözese Mindong: Dieser, von Rom anerkannt, musste auf Wunsch des Vatikans zurücktreten, um einem Kandidaten der Kommunistischen Partei (KP) zu weichen. Nachdem sich Bischof Vincent Guo dennoch weigerte, der "Patriotischen Katholischen Vereinigung" beizutreten, mittels der die KP die Kirche in China kontrolliert, wurde er massiv unter Druck gesetzt. 

Mehreren Quellen zufolge ist der Bischof auf der Flucht vor den Behörden und wohnungslos. Mehrere Kirchen im Bistum wurden zudem aus "Brandschutzgründen" von Behörden verriegelt und mit staatlichen Überwachungskameras ausgestattet. Seitdem beten Berichten zufolge die augeschlossenen Katholiken vor ihren Gotteshäusern.

Diesen Katholiken und allen Gläubigen der Weltkirche sagt Papst Franziskus nun in seiner "Gebetsmeinung für den Monat März", die in der deutschsprachigen Fassung lautet:

"Heute blickt die Kirche in China voller Hoffnung in die Zukunft. Die Kirche möchte, dass chinesische Christen wirklich Christen und gute Bürger sind. Sie sollen das Evangelium vermitteln, aber ohne Proselytismus, und sie sollen die Einheit der gespaltenen katholischen Gemeinschaft erreichen. Lasst uns gemeinsam beten, damit die Kirche in China in der Treue zum Evangelium beharrlich bleibt und in der Einheit wächst. Danke."

Ähnliche Aussagen hat der Papst bereits im September 2018 gemacht  – und wurde bereits damals dafür scharf kritisiert. 

Chinas Kampf gegen die Kirche

Tatsächlich führt China unter der Führung des "Präsidenten auf Lebenszeit", Xi Jinping, einen systematischen Kampf gegen die Inhalte des Evangeliums mittels der staatlichen Ideologie der "Sinisierung".

Diese soll Religionen inhaltlich der atheistischen Doktrin des Kommunismus unterordnen sowie politisch dem Regime so unterstellen, dass Christen "brave Bürger" sind.

Betroffen von der "Sinisierung" sind nicht nur Christen. Wie die Agentur "AP" am gestrigen Donnerstag meldete, werden muslimische Bürger – "die meisten ethnische Uiguren" – in einer Fabrik als Zwangsarbeiter augebeutet, die US-amerikanische Technologieunternehmen beliefert. Die "Fabrik" ist ein von Stacheldraht umzäuntes Gelände mit Wachpersonal und Überwachsungskameras. Arbeiter lernen dort Mandarin und "ethnische Einheit".

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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