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"Lobbyarbeit für Abtreibung"? Schwere Vorwürfe gegen Frauenbund-Präsidentin

"An die Frau, die meint, Abtreibung sei ihre einzige Wahl: Ist es nicht." - Plakat einer Teilnehmerin beim 45. Marsch fürs Leben in Washington am 18. Januar 2019

Die Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Maria Flachsbarth steht in der Kritik: Flachsbarth ist Bundestagsabgeordnete der CDU und außerdem Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Ihr wird aus der eigenen Partei vorgeworfen, "Lobbyarbeit für Abtreibungsbefürworter" zu betreiben. Besonders ihr Engagement für die Initiative "SheDecides", welche enge Verbindungen zur Organisation "International Planned Parenthood Federation" (IPPF) pflegt, steht im Kreuzfeuer der Kritik.

In einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" wirft der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe (CDU) Flachsbarth vor, eine "Protagonistin für die Abtreibungslobby" zu sein. Hüppe war vier Jahre lang Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen (2009-2013) und engagiert sich als Stellvertretender Bundesvorsitzender der "Christdemokraten für das Leben" (CDL). Im Gespräch mit der "Tagespost" zeigt er sich fassungslos:

"Wer hält schon für möglich, dass die Präsidentin des Katholischen Frauenbundes, also gewissermaßen die oberste katholische Frau in Deutschland, das deutsche Gesicht einer Organisation ist, die die Freigabe der Abtreibung bis zur Geburt ganz oben auf ihrer Agenda stehen hat?"

"SheDecides" wurde 2017 von der niederländischen Politikerin Lilianne Ploumen gegründet. Nach eigenen Angaben möchte die Organisation den Frauen eine Stimme geben, die unterdrückt werden, und ihnen dabei helfen, "ihre Träume zu verwirklichen".

"SheDecides" setzt sich jedoch nicht nur gegen Zwangsheirat und Genitalverstümmelung ein, sondern hat auch einen besonderen Fokus auf ein "Recht auf Abtreibung":

"We see a world where every girl and woman can exercise her right to privacy, gender identity, choosing partners, pleasure, marriage, children – and integrated services covering contraception, pregnancy, abortion, infertility, STIs, HIV, cancers and violence.

Wir sehen eine Welt, in der jedes Mädchen und jede Frau ihr Recht auf Privatsphäre, geschlechtliche Identität, Partnerwahl, Vergnügen, Ehe, Kinder ausüben kann - ebenso integrierte Dienstleistungen, die die Bereiche Empfängnisverhütung, Schwangerschaft, Abtreibung, Unfruchtbarkeit, Geschlechtskrankheiten, HIV, Krebs und Gewalt abdecken."

Für Hubert Hüppe ist "SheDecides" lediglich eine "Tarnorganisation der IPPF", da beide Stellen nicht nur die gleiche Adresse hätten, sondern auch gleiche Ziele verfolgten. Hauptziel sei die Förderung "sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte". Hüppe wörtlich:

"Das ist der Kampfbegriff, wie ihn insbesondere IPFF verwendet sehen möchte, denn 'sexuelle Rechte' umfasst für IPPF – anders als auf der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo beschlossen – auch die freie Verfügung der Frau über das ungeborene Kind, einschließlich seiner Tötung. Und das völlig unabhängig von Fristen und/oder Indikationen – bis zur Geburt."

Auch die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) beteilige sich an der Lobbyarbeit für vorgeburtliche Kindstötung, so Hüppe gegenüber der "Tagespost" – auch diese Initiative erwecke lediglich den "Anschein von Menschenfreundlichkeit". In Wahrheit gehe es "letztlich um die Reduzierung der Bevölkerung Afrikas geht – ganz speziell um die der schwarzen Bevölkerung".

Hubert Hüppe erinnert daran, dass Maria Flachsbarth als Abgeordnete "früher mit mir regelmäßig für den Lebensschutz gestimmt hat". Nun habe Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU), für den sie seit März 2018 als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung arbeitet, sie als "Champion" für "SheDecides" vorgeschlagen.

Hüppes Schlussfolgerung: "Also findet Minister Müller 'She Decides', die kein Geheimnis daraus macht, dass sie für die schrankenlose Tötung ungeborener Kinder eintritt, auch gut. Das hat mich erschrocken und tief enttäuscht." Der Katholik Hüppe fordert deshalb in der "Tagespost" Konsequenzen für Flachsbarths Engagement für die Abtreibungslobby:

"Meiner Meinung nach müssen die Bischöfe hier auch mal ein deutliches Wort sprechen. Sonst werden sie unglaubwürdig. Für die Freigabe der Abtreibung bis zur Geburt einzutreten, ist meines Erachtens mit dem katholischen Glauben unvereinbar."

Katholische Kirche: Immer "Pro Life"

Die Katholische Kirche betont immer wieder den uneingeschränkten Schutz des menschlichen Lebens. Nicht zuletzt in der Enzyklika "Humanae Vitae" von Papst Paul VI. wird die Abtreibung, aber auch aktive Sterbehilfe verurteilt. Erst im Februar hatte Papst Franziskus erneut zum Schutz des ungeborenen Lebens aufgerufen

Auch in der Vergangenheit war Franziskus sehr deutlich geworden. Sowohl der Glaube als auch die reine Menschlichkeit verbieten jede Form der Abtreibung, so Franziskus im Mai 2019:

"Nur zwei Sätze werden uns helfen, dies gut zu verstehen: zwei Fragen. Erste Frage: Ist es erlaubt, ein Menschenleben zu töten, um ein Problem zu lösen? Zweite Frage: Ist es erlaubt, einen Killer zu mieten, um ein Problem zu lösen? Ihr könnt selber darauf antworten. Das ist der Punkt."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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CNA Deutsch hat Maria Flachsbarth und den Frauenbund um eine Stellungnahme gebeten.

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