Dresden - Mittwoch, 1. März 2023, 14:59 Uhr.
Die deutsche Bischofskonferenz hat am Mittwoch den Brief von Bischof Georg Bätzing an den Vatikan veröffentlicht.
Darin bestätigt der Vorsitzende der Bischofskonferenz zwar, dass man die "Sorgen" des Vatikans über einen deutschen Synodalen Rat ernst nehme.
Gleichzeitig macht Bätzings Brief klar, dass die deutschen Bischöfe und Organisatoren des Synodalen Wegs an einem solchen Rat festhalten wollen — dem Rom eine klare Absage erteilt hatte.
Allerdings sei die Einführung eines deutschen "Synodalen Ausschusses", der über drei Jahre einen Synodalen Rat vorbereiten soll, sei "ein Zeichen dafür, dass hinsichtlich des zukünftigen synodalen Miteinanders noch großer Klärungsbedarf besteht", so Bätzing.
Vatikan: Keine "Kompetenz"
In einem vierseitigen Schreiben hatte im Januar der Vatikan klargestellt, „dass weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den ‚Synodalen Rat‘ auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten“.
Das Schreiben, unterzeichnet von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie den Präfekten des Glaubensdikasteriums, Kardinal Luis Ladaria SJ, und des Bischofsdikasteriums, Kardinal Marc Ouellet PSS, wurde am 23. Januar 2023 von der Bischofskonferenz veröffentlicht.
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In seinem auf den 23. Februar datierten Brief schreibt Bätzing, die Deutschen wollten nun theologische Fragen vertiefen.
"Deshalb bitte ich um Verständnis, wenn ich in diesem Brief nicht auf einzelne Aspekte Ihrer Ausführungen eingehe, sondern gerne und dankbar das von Ihnen vorgeschlagene Gesprächsangebot aufgreife."
Bei einem "möglichst zeitnahen" neuen Treffen in Rom — nach der letzten Versammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt — soll das Gespräch fortgesetzt werden.
Bätzing hat bereits vor dem heute veröffentlichten Schreiben klar gemacht, weiter einen deutschen Synodalen Rat einführen zu wollen.
Dabei hat der "Botschafter des Papstes", Nuntius Nikola Eterović, in seinem Grußwort zur Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischöfe betont, er sei „von Amts wegen beauftragt“ worden „zu präzisieren, dass nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten kann“.
Außerdem erklärte er, dass Synodalität nicht „neue Einrichtungen mit dem Risiko einer weiteren Zunahme an Bürokratie“ bedeute. Stattdessen sei „geboten, die bereits bestehenden diözesanen Gremien im synodalen Geist zu beleben“. Synodalität sei „mehr eine Frage des Geistes und des Stils als der Strukturen“, so Eterović an die Bischöfe, die sich in dieser Woche in Dresden zur Vollversammlung treffen.