Diese Woche im Vatikan: Deutsche Laien auf Dialogreise

Der römische Wochenrückblick (KW 36)

Euphorie in Frankfurt: ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp feiert die Verabschiedung des Textes über eine „Bischofswahl”.
Synodaler Weg / Max von Lachner

Das ZdK ist auf „Dialogreise“ in Rom, der Papst ruft zum Gebet für die Erde auf und der Vatikan erkennt einen Wallfahrtsort in Frankreich an: Dies alles hier im Wochenrückblick.

  • ZdK in Rom: Deutsche Laien auf „Dialogreise“
  • Kardinal Parolins Mutter ist tot
  • Das Gebetsanliegen des Papstes für den Monat September
  • Vatikan erkennt französischen Wallfahrtsort in Pellevoisin an
  • Filmtipp: VATICANO über Auftakt der Papstreise

ZdK in Rom: Deutsche Laien auf „Dialogreise“

Kurz bevor Papst Franziskus zu seiner bislang längsten Papstreise aufgebrochen ist, ist am vergangenen Montag eine Delegation des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) aus Deutschland in Rom angekommen. Mit dem klangvollen Namen „Dialogreise“ wurde der Ausflug in die Ewige Stadt vom Laiengremium im Vorfeld betitelt. Man sei gekommen, so hieß es in der Pressemitteilung, um „in Rom verstanden zu werden und Rom zu verstehen“.

Bis Mittwoch dauerte der „reine Arbeitsbesuch“, wie ZdK-Vize Thomas Söding es im Interview mit Communio bezeichnete. Neben Söding gehörten auch ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, ZdK-Vizepräsidentin Claudia Nothelle und ZdK-Generalsekretär Marc Frings zur Reisegruppe.

„Spannungen zwischen dem Synodalen Weg und dem Vatikan konnten vermutlich nicht vollständig ausgeräumt werden, das löst sich ja nicht durch Reden einfach in Luft auf“, sagte Stetter-Karp hinterher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Doch wie auch Söding bekräftigt die ZdK-Chefin, dass man in Rom auf eine „bemerkenswerte Bereitschaft, zuzuhören“ gestoßen sei. „Vorher hat man sich über die Zuschreibungen Dritter informiert, jetzt hat man direkt mit uns gesprochen“, sagte Stetter-Karp weiter und ergänzte: „Und ich glaube schon, dass sich das Klima verändert hat und dass wir als engagierte Christen wahrgenommen wurden, die sich engagiert für ihre Kirche einsetzen.“

In den drei Tagen traf die ZdK-Delegation nicht nur mit den Vertretern zweier Vatikan-Dikasterien zusammen, sondern auch mit der Päpstlichen Akademie für das Leben, den beiden deutschen Botschaftern in Rom, sowie mit Vertretern der Malteser und der Gemeinschaft Sant’Egidio. Auch ein Besuch beim Jewish World Congress stand auf dem Programm, ebenso ein Treffen mit Pater Hans Zollner SJ, der schon lange im Kampf gegen Missbrauch aktiv ist.

Das ZdK hatte sich in der Vergangenheit wiederholt den Vorwurf gefallen lassen müssen, es würde die Missbrauchsverbrechen für eine kirchenpolitische Agenda instrumentalisieren, doch nach dem Besuch in Rom sagte Söding nun: „Von ‚sogenanntem’ Missbrauch oder ‚sogenannten’ systemischen Zusammenhängen hat niemand gesprochen.“ Stattdessen habe man die Anliegen des „Synodalen Weges“ in Deutschland nun auch den Amtsträgern in Rom besser näherbringen können, so Stetter-Karp, die resümierte, dass das „gegenseitige Verständnis gewachsen“ sei.

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Zuletzt hatte der Versuch, die Ideen des Synodalen Weges mit der geplanten Schaffung eines Synodalen Rats zu verstetigen, für ein „leises Machtwort“ aus Rom gesorgt, wie CNA Deutsch analysierte. In einer gemeinsamen Presseerklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Vatikans hieß es unter anderem, der Vatikan wünsche „eine Änderung der Bezeichnung und verschiedener Aspekte des bisherigen Entwurfs für ein solches mögliches nationales synodales Gremium“.

Kardinal Parolins Mutter ist tot

Ursprünglich sollte er an Bord des Papstfliegers nach Asien sein: Als Papst Franziskus am Montag aufbrach, ist Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in Italien geblieben. Der Grund: Am 31. August ist die Mutter des Geistlichen im Alter von 96 Jahren verstorben. Die Beisetzung fand am 3. September in Schiavon (Norditalien) statt, Parolin selbst leitete die Zeremonie. 

Papst Franziskus hatte seinem Staatssekretär bereits per Telegramm kondoliert.

Das Gebetsanliegen des Papstes für September

Das Gebetsanliegen von Papst Franziskus für den Monat September ist dem „Schrei der Erde“ gewidmet, wie es der Pontifex in seinem neuen Video ausdrückt. In der Videobotschaft fordert er dazu auf, die Armut zu bekämpfen und die Natur zu schützen, indem die Menschen ihre Gewohnheiten ändern. 

Das Gebetsvideo ist Teil des weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes, das jeden Monat die aktuellen Gebetsanliegen des Pontifex vorstellt.

Vatikan erkennt französischen Wallfahrtsort in Pellevoisin an 

Der Vatikan hat bestätigt, dass es keine Einwände gegen die Marienverehrung im französischen Wallfahrtsort von Pellevoisin gibt. Dort soll 1876 die Muttergottes einer Dienstmagd erschienen sein. 

Nun gestattet das Dikasterium für die Glaubenslehre den Gläubigen die Verehrung, allerdings „mit Bedacht“, wie es im Brief des Dikasteriums heißt. Darin betont Kardinalpräfekt Víctor Manuel Fernández außerdem, dass es „nicht die gängige Praxis des Dikasteriums für die Glaubenslehre“ sei, sich bezüglich „des übernatürlichen Charakters oder des göttlichen Ursprungs von übernatürlichen Phänomenen und angeblichen Botschaften zu äußern“.

VATICANO: Der Auftakt der Papstreise 

Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN eine neue Episode des wöchentlichen EWTN-Nachrichtenmagazins „VATICANO“.

Diesmal sprechen die Kollegen über den Auftakt der bisher längsten Papstreise von Papst Franziskus, werfen einen Blick nach Ecuador zum Eucharistischen Weltkongress in Quito und stellen eine neue Führung für Kinder und Familien durch die Vatikanischen Gärten vor.

Die VATICANO-Folge von letzter Woche können Sie übrigens hier ansehen:

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