Diese Woche im Vatikan: Papst kämpft mit Bronchitis und kündigt Schreiben über Kinder an

Der römische Wochenrückblick (KW 06)

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 5. Februar 2025
CNA Deutsch / Daniel Ibanez

Die Welt macht sich Sorgen um die Gesundheit des Papstes, der wiederum kündigt ein Schreiben über Kinder an und trifft sich mit ukrainischen Kriegswaisen – dies alles und was sonst noch wichtig war im Vatikan hier im Wochenrückblick.

  • Papst an Bronchitis erkrankt
  • Apostolisches Schreiben über Kinder angekündigt
  • Videoschalte mit ukrainischen Jugendlichen
  • Motto für Großeltern-Tag vorgestellt
  • Diese Woche beim Papst: Ukrainische Kriegswaisen, orthodoxe Priester, Kardinal Marx
  • VATICANO: Die gemeinsame Pilgerfahrt der nordischen Bistümer

Papst an Bronchitis erkrankt

Nicht zum ersten Mal hat Papst Franziskus das Sprechen einem anderen überlassen müssen: Bei seiner Generalaudienz am vergangenen Mittwoch hatte der Pontifex seine Katechese von einem Mitarbeiter verlesen lassen. Wie der Heilige Stuhl später mitteilte, leidet Franziskus erneut an einer Bronchitis.

Seine geplanten Auftritte wird er dennoch wahrnehmen, allerdings wurden die meisten Treffen nach Santa Marta verlegt, in die Residenz des Papstes. Wie geplant will der Heilige Vater dennoch am Sonntag die Heilige Messe zum Jubiläum der Streitkräfte, der Polizei und des Sicherheitspersonals feiern. 

In den letzten Jahren war er mit mehreren gesundheitlichen Problemen konfrontiert, darunter Knieprobleme, die einen Rollstuhl erforderlich machten, Infektionen der Atemwege und ein Sturz, der eine Unterarmprellung zur Folge hatte.

Apostolisches Schreiben über Kinder angekündigt

Beim vom Papst einberufenen Kinderrechtsgipfel am vergangenen Montag in Rom hatte Franziskus angekündigt, ein Dokument über Kinder zu schreiben. „Kinder schauen auf uns, um zu sehen, wie wir das Leben voranbringen“, so der Pontifex, der auch über das ungeborene Leben sprach. Mit deutlichen Worten warnte Franziskus vor einer „Wegwerfmentalität“, in der die Menschheit das ungeborene Leben durch die „mörderische Praxis der Abtreibung“ opfere.

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Unter dem Titel „Liebt sie und schützt sie“ umfasste der Gipfel am 3. und 4. Februar mit führenden Vertretern des öffentlichen und privaten Sektors aus der ganzen Welt Diskussionsrunden über sogenannte Kinderrechte auf Ressourcen, Bildung, Nahrung und Gesundheitsversorgung, auf Familie, auf Freizeit und auf ein Leben ohne Gewalt. 

Videoschalte mit ukrainischen Jugendlichen

Papst Franziskus hat ukrainische Jugendliche dazu ermutigt, sich weiterhin für Dialog einzusetzen. Dabei hat der Pontifex auch ihren Patriotismus gelobt. Das Treffen fand online statt, etwa 250 junge Menschen aus Kiew und anderswo in Europa und Amerika nahmen daran teil. Einige Teilnehmer sprachen dabei auch über die traumatischen Erfahrungen, die sie während des noch immer andauernden Krieges erlebt haben.

„Krieg bringt Hungersnot, Krieg tötet“, sagte Franziskus wörtlich. Ferner ermutigte er die Jugendlichen dazu, Patrioten zu sein und „ihr Heimatland zu lieben und zu beschützen“.

Motto für Großeltern-Tag vorgestellt

Dieses Jahr wird die Katholische Kirche zum fünften Mal den Welttag der Großeltern und Senioren begehen. Das diesjährige Motto stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesus Sirach und lautet: „Selig, die die Hoffnung nicht aufgegeben haben“ (Sir 14,2).

Der Welttag wird vom vatikanischen Dikasterium für Laien, Familie und Leben organisiert. Papst Franziskus hatte diesen Tag im Jahr 2021 eingeführt. Dieser soll jährlich am vierten Sonntag im Juli stattfinden, in der Nähe des Gedenktages der Großeltern Jesu, der Heiligen Anna und Joachim. Dieses Jahr fällt er auf den 27. Juli.

Diese Woche beim Papst: Ukrainische Kriegswaisen, orthodoxe Priester, Kardinal Marx 

Am Mittwoch hat der Papst nach seiner Generalaudienz sieben Mädchen aus der umkämpften ukrainischen Stadt Charkiw empfangen. Die Waisenkinder im Alter zwischen sechs und 19 Jahren werden vom italienischen Hilfsverein „Memoria Viva“ betreut. Eines der Mädchen überreichte dem Pontifex bei der Begegnung eine Puppe, in der ein Bombensplitter eingenäht ist. Dieser Splitter hatte das Mädchen fast getötet. Es konnte jedoch dank einer Notoperation in Mailand gerettet werden. Kardinal Matteo Maria Zuppi, Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz und Friedensbeauftragter des Papstes für die Ukraine, hatte dies ermöglicht.

Am Donnerstag hatte Franziskus dann mehrere orthodoxe Priester zur Audienz empfangen. Anlässlich des 1.700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nizäa, bei dem unter anderem das Glaubensbekenntnis der Kirche festgelegt wurde, sprach der Heilige Vater mit den Priestern und Mönchen aus Armenien, Äthiopien, Eritrea, Ägypten und Indien über die Einheit der Kirche, die man, so Franziskus, als einen „Schatz in zerbrechlichen Gefäßen“ trage.

Auch Kardinal Reinhard Marx war diese Woche bei Papst Franziskus zu Besuch. Der Erzbischof von München und Freising ist als Koordinator des Wirtschaftsrates tätigt, über den Inhalt seines gestrigen Treffens mit  dem Papst wurde jedoch nichts bekanntgegeben. 2021 hatte Marx dem Papst seinen Rücktritt angeboten, dieser wurde jedoch abgelehnt. In seiner persönlichen Erklärung hatte der Erzbischof eingeräumt, er habe in den Monaten zuvor immer wieder über einen Amtsverzicht nachgedacht. „Ich möchte damit deutlich machen: Ich bin bereit, persönlich Verantwortung zu tragen, nicht nur für eigene Fehler, sondern für die Institution Kirche, die ich seit Jahrzehnten mitgestalte und mitpräge“, so Marx damals.

VATICANO: Die gemeinsame Pilgerfahrt der nordischen Bistümer

Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins VATICANO. In dieser Folge berichten die Kollegen von EWTN ausführlich über die gemeinsame Pilgerfahrt der nordischen Diözesen aus Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island. Außerdem gibt es einen Bericht über den Kinderrechtsgipfel im Vatikan und eine Reportage über die Gendarmerie des Vatikans.

Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist übrigens bereits online. Sie finden die ganze Folge hier:

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