Kirchenkrise: Papst emeritus Benedikt XVI. und Kardinal Sarah legen gemeinsames Buch vor

Papst emeritus Benedikt XVI. und Kardinal Robert Sarah
Giulio Napolitano / Shutterstock // Paul Badde / EWTN.TV

"Aus der Tiefe unserer Herzen" heißt das Buch, das Benedikt XVI. und Kardinal Robert Sarah gemeinsam über die Kirchenkrise und das priesterliche Weiheamt geschrieben haben. 

Das Werk des emeritierten Papstes und des Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentendisziplin "handelt nicht nur vom priesterlichen Zölibat, so wichtig das an sich ist", so Pater Joseph Fessio, Gründer und Herausgeber von "Ignatius Press".

"Es geht um, wie Papst emeritus Benedikt XVI. in seinem ersten Absatz schreibt: 'Die andauernde Krise, die das Priestertum seit vielen Jahren durchläuft.' Aber es geht um noch mehr; es geht um das Wesen der Kirche und die christliche Jüngerschaft". 

Dem Verlag zufolge beschreiben Benedikt und Sarah die "geistlichen Herausforderungen für Priester heute, einschließlich des Ringens im Zölibat", und gleichzeitig "verweisen sie auf eine tiefere Bekehrung zu Jesus Christus als Schlüssel für einen treuen und fruchtbaren priesterlichen Dienst und für eine Reform der Kirche".

Benedikt und Kardinal Sarah schreiben weiter, dass das Priestertum eine "dunkle Zeit" durchmache, so der Verlag.

"Verwundet durch die Offenbarung so vieler Skandale, verunsichert durch die ständige Infragestellung ihres geweihten Zölibats, sind viele Priester versucht, aufzugeben und alles hinzuwerfen".

Das Buch will dagegen Hoffnung machen und die biblische und geistliche Bedeutung des priesterlichen Zölibats erklären, den die renommierten Autoren als mehr "als ein bloßes Gebot des Kirchenrechts" nennen.

Eine echte Reform statt Revolution

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Statt einer Abkehr von der Lehre und Tradition der Kirche, wie ihn mehrere Protagonisten in Deutschland im Rahmen des "Synodalen Wegs" propagieren, bestehen Benedikt und Sarah dem Verlag zufolge "darauf, dass die Erneuerung der Kirche an ein erneuertes Verständnis der priesterlichen Berufung als Teilhabe an der priesterlichen Identität Jesu als Bräutigam der Kirche gebunden ist" – auch mit Blick auf die Ehelosigkeit des Priestertums.

In ihrem Buch, unterstreicht Verleger Fessio, beantworten die Autoren "Aufrufe zur Umgestaltung des Priestertums, einschließlich der Vorschläge der Amazonas-Synode".

Einige Stimmen der im Oktober 2019 veranstalteten Synode sprachen sich für die Weihe verheirateter Männer in der Amazonasregion zu katholischen Priestern aus – mit der Begründung, das erfordere der dortige Mangel an Berufungen zum Priestertum.

Andere Stimmen der Synode widersprachen jedoch. Der Priestermangel im Amazonasgebiet werde schließlich nicht durch die Ehelosigkeit der Priester verursacht. Die Kirche müsse daher um Berufungen beten und die Priesterausbildung in der Region stärken, so mehrere Bischöfe

Das auf Französisch verlegte und jetzt vorbestellbare Buch erscheint in englischer Sprache ab dem 20. Februar im Verlag "Ignatius Press"; am gleichen Tag soll es in deutscher Sprache beim "Fe-Medienverlag" erscheinen. 

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