Papst Franziskus hat am Samstag gesagt, dass es Heilige braucht, um die Kirche zu reformieren, und dass dafür jeder Katholik zu einer tieferen "zweiten Bekehrung" aufgerufen ist.
Der Sozialphilosoph Hans Joas kritisiert die polarisierte Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland. „Konservative“ und „Progressive“ gäben in der Auseinandersetzung für Außenstehende nicht das Idealbild „geschwisterlicher Liebe unter den Christen“ ab, dem sie eigentlich nahekommen sollten. Bestimmte universalistische Ideale aber stünden am Beginn der Kirche und an ihnen müsse sich auch die Kirche heute messen lassen - und sich so „selber evangelisieren“, schreibt Joas in der „Herder Korrespondenz“ (Dezember). Auf beiden Seiten in Sachen Kirchenreform gäbe es, so Joas, oft die Neigung, „Geist“ und „Struktur“ gegeneinander auszuspielen. Doch lasse sich schnell erkennen, dass „zwar bloße Strukturreformen keinen Geist lebendig machen, aber auch vom Geist verlassene Strukturen nicht unverändert bleiben können, wenn der Geist wieder lebendig werden soll“. Joas warnte davor die eigenen Ideale „nicht zynisch ins Reich der nutzlosen Träume“ zu verbannen.
Konzil und Reform: Das sind laut Papst Franziskus zwei unzertrennliche Elemente, so der Pontifex gegenüber Teilnehmer der "Liturgischen Woche" des Centro Azione Liturgica (Zentrum für liturgisches Handeln), das sein 70-jähriges Bestehen feiert.