Bistum Limburg: Kirchengericht verurteilt ehemaligen Priester für sexuellen Missbrauch

Der Dom St. Georg in Limburg an der Lahn
Erich Siebert via Wikimedia (CC BY 3.0)

Ein Kirchengericht hat einen ehemaligen Priester des Bistums Limburg als Sexualtäter verurteilt und ihm eine Geldstrafe auferlegt. Die Diözese teilte am Dienstag mit, für das Gericht stehe nach mehr als drei Jahren fest, "dass der Mann von 1986 bis 1993 einen minderjährigen Jungen mehrfach sexuell missbraucht hat".

Das Urteil halte "die Schwere der Schuld" ausdrücklich fest. Der ehemalige Priester war bereits während des kirchenrechtlichen Strafverfahrens aus dem Klerikerstand ausgeschieden.

Hintergrund

 "Nach der Veröffentlichung der sogenannten MHG-Studie im September 2018 meldete sich das Opfer bei der beauftragen Ansprechperson für Fälle von sexuellem Missbrauch im Erzbistum Bamberg und zeigte den sexuellen Missbrauch an", so das Bistum Limburg. "Die zuständige Staatsanwaltschaft hatte die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgelehnt, weil die vorgeworfenen Taten verjährt waren."

Kritik an Bischof Bätzing

Zuletzt war der Limburger Bischof Georg Bätzing wegen der Beförderung eines Priesters in die Kritik geraten, der gegenüber zwei Frauen sexuell übergriffig gewesen war. Obwohl Bätzing mit den Opfern in Kontakt war, machte er den Pfarrer zum Bezirksdekan. Der Priester ist von diesem Amt inzwischen zurückgetreten.

Bätzing hatte sein Vorgehen zunächst verteidigt. Später räumte er ein, dass seine Entscheidung "für die Betroffenen nur schwer zu ertragen ist und darüber hinaus Irritation und Ärgernis auslöst". Dies habe er bei seiner Beförderung des Täters vor zwei Jahren so nicht gesehen.

"Diese Entscheidung war falsch", so der Bischof und Vorsitzende der deutschen Bischofkonferenz (DBK). "Ich bitte die Betroffenen um Verzeihung".

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