Missbrauchsstudie: Bischof Overbeck räumt Fehlverhalten ein

Bischof Franz-Josef Overbeck
Nicole Cronauge / Bistum Essen

Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen hat sein in einem neuen Missbrauchsgutachten festgestelltes Fehlverhalten eingeräumt. 

Von 2008 bis 2009 war Overbeck als Weihbischof ein Jahr lang Diözesanadministrator im Bistum Münster, bevor Bischof Felix Genn in sein Amt eingeführt wurde.

Zum Fall "Pfarrer M." heißt es in der Münsteraner Studie: "Die Entscheidung des Beauftragten für Fälle des sexuellen Missbrauchs, Hans Döink, sowie des damaligen Weihbischofs/Diözesanadministrators, Franz-Josef Overbeck, im Jahr 2009, den Fall den anderen Mitgliedern der Bischöflichen Missbrauchskommission nicht vorzulegen, erscheint unserem Ermessen nach als nicht regelkonform."

"Zu dieser damals getroffenen Entscheidung stehe ich und übernehme dafür auch die Verantwortung", sagte Overbeck wörtlich am 17. Juni.

Auch in Essen Missbrauchstäter beschäftigt

Es ist nicht das erste Mal, dass Overbeck einräumt, sich im Umgang mit Missbrauch falsch verhalten zu haben. Bereits 2020 hatte der seit 2010 in Essen amtierende Bischof eingeräumt, über einen Zeitraum von mehreren Jahren einen verurteilten Missbrauchstäter als Priester in seinem Bistum beschäftigt zu haben.

Mit Blick auf das neu festgestellte Fehlverhalten im Bistum Münster sagte Overbeck: "Heute würde ich zweifellos anders handeln". 

Zur Begründung führte der Kleriker folgende Aussage an: "Auch deshalb, weil die Entscheidung über einen beschuldigten Kleriker nicht allein durch Kleriker gefällt werden darf."

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Das Bistum Essen erklärte in einer Pressemitteilung dazu: "Zum damaligen Zeitpunkt habe er keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen und deshalb dem Vorschlag des ehemaligen Regens und Vorsitzenden der Missbrauchskommission zugestimmt, 'die Angelegenheit zum jetzigen Zeitpunkt als erledigt zu betrachten', wie es in der Studie wörtlich nachzulesen ist."

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