ZdK-Vize Söding: Verlängerung der Weltsynode ist „notwendig“ und „überfällig“

Thomas Söding
screenshot / YouTube / Deutsche Bischofskonferenz

Der Bochumer Neutestamentler und Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Söding, hat die von Papst Franziskus am Sonntag angekündigte Verlängerung der Weltsynode zur Synodalität um ein Jahr bis Oktober 2024 als „konsequent“, „notwendig“ und „überfällig“ bezeichnet.

„Sie ist konsequent, weil Synodalität nicht nur punktuell gedacht werden kann“, sagte der ZdK-Vize am Montag im Gespräch mit dem Kölner Domradio. „Sie ist notwendig, weil sich im Vorfeld gezeigt hat, dass der Problemdruck in der katholischen Kirche enorm groß ist. Und sie ist auch überfällig, weil diese Verengung der Synodalen auf die Bischöfe doch eine veritable Verfassungskrise in der katholischen Kirche anzeigt, die dringend bearbeitet werden muss.“

Laien seien „auf vielen Feldern die eigentlichen Experten, insbesondere wenn es um die Verschränkung zwischen dem Glauben und dem Leben der Menschen heute geht“, zeigte sich Söding mit Blick auf die Beteiligung von Laien am weltweiten synodalen Prozess, der 2021 seinen Auftakt nahm, überzeugt.

„Dieser gesamte synodale Prozess ist eine große Chance für eine wirkliche Umkehr und Erneuerung der katholischen Kirche“, sagte der Neutestamentler. „Es ist wichtig, dass die Kirche nicht nur über sich selbst spricht. Es wäre absurd, wenn jetzt nun über Jahre hinweg nur einfach die Idee von Synodalität rauf und runter dekliniert würde.“

Letztlich müsse es nämlich darum gehen, „wie der Glaube heute entdeckt und vermittelt werden kann“.

Mit Blick auf den deutschen Synodalen Weg sagte er, es handle sich nicht um einen „Exportschlager für die ganze römische Weltkirche, aber eine Form, nämlich Beraten und Entscheiden verbindlich aufeinander zu beziehen. Das muss in anderen Ländern anders geregelt werden. Die Hauptsache ist, dass dieser Prozess angelegt wird. Und offensichtlich will Rom nicht bremsen, sondern diese Entwicklung fördern.“

Söding gilt als eine der Schlüsselfiguren beim Synodalen Weg und versucht regelmäßig, Änderungen der kirchlichen Lehre durch exegetische Methoden biblisch zu legitimieren.

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