Heilige sind „gegen die Kultur gerichtet und revolutionär“: Papst Franziskus

Papst Franziskus, 30. Oktober 2022
Vatican Media

Beim mittäglichen Angelusgebet zum Hochfest Allerheiligen hat Papst Franziskus betont, die Seligpreisungen Jesu Christi seien das Aushängeschild der Heiligen: „Sie sprechen von einem Leben, das gegen die Kultur gerichtet und revolutionär ist!“

Sodann sprach das Oberhaupt der katholischen Kirche über die Seligpreisung „Selig, die Frieden stiften“, die besonders aktuell sei.

„Wir alle sehnen uns nach Frieden, aber oft wollen wir einfach nur in Frieden leben, in Ruhe gelassen werden, keine Probleme haben, nur Ruhe“, erläuterte der Papst. „Jesus hingegen nennt nicht diejenigen selig, die in Frieden leben, sondern diejenigen, die Frieden schaffen, die Erbauer, die Friedensstifter. In der Tat muss der Friede gebaut werden, und wie jeder Bau erfordert er Anstrengung, Zusammenarbeit und Geduld.“

„Der Friede wird nicht dadurch erreicht, dass man jemanden erobert oder besiegt, er ist niemals gewalttätig, er ist niemals bewaffnet“, betonte Franziskus. Um selbst Frieden zu stiften, müsse man zunächst „sein Herz entwaffnen. Ja, denn wir alle sind mit aggressiven Gedanken und scharfen Worten ausgestattet, und wir glauben, uns mit dem Stacheldraht der Beschwerde und den Betonmauern der Gleichgültigkeit zu verteidigen.“

Demgegenüber erfordere die Saat des Friedens eine „Entmilitarisierung des Herzens“. Dies geschehe dadurch, dass „wir uns Jesus öffnen, der ‚unser Friede‘ ist; indem wir vor seinem Kreuz stehen, das die Kathedra des Friedens ist; indem wir von ihm in der Beichte ‚Vergebung und Frieden‘ empfangen“, so der Bischof von Rom. „Hier müssen wir ansetzen, denn Friedensstifter zu sein, Heilige zu sein, ist nicht unsere Fähigkeit, es ist seine Gabe, es ist Gnade.“

Papst Franziskus rief die Gläubigen auf, sich selbst zu fragen: „Sind wir Friedensstifter? Bringen wir an den Orten, an denen wir leben, studieren und arbeiten, Spannungen, Worte, die verletzen, Klatsch, der vergiftet, Kontroversen? Oder öffnen wir den Weg zum Frieden: Vergeben wir denen, die uns beleidigt haben, kümmern wir uns um die, die am Rande stehen, beseitigen wir eine Ungerechtigkeit, indem wir denen helfen, die weniger haben?“

Diejenigen, die tatsächlich im Frieden stiften, scheinen „fehl am Platz zu sein, weil sie sich nicht der Logik der Macht und der Vorherrschaft unterwerfen“, räumte der Pontifex ein. Mit Blick auf den zweiten Teil der Seligpreisung – „denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“ – gelte jedoch, dass sie im Himmel „Gott am nächsten“ sein werden, „ihm am ähnlichsten“.

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