Bischof Meier: Weltsynode ist „kein Entscheidungsgremium“

Bischof Bertram Meier
screenshot / YouTube / katholisch1tv

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat erklärt, man müsse sich bewusst machen, „dass die Synode kein Entscheidungsgremium ist“. Bei der ursprünglich als Bischofssynode konzipierten Weltsynode zur Synodalität haben erstmals auch zahlreiche Laien das Stimmrecht.

„Der Papst lässt keinen Zweifel daran, dass er zwar möglichst viele Stimmen hören möchte, dann aber selbst abwägt und nach einer Phase geistlicher Unterscheidung Entscheidungen trifft“, stellte Meier derweil in einem Interview mit der Augsburger Kirchenzeitung dar. „Es wird stark von ihm abhängen, was er sich von den Voten zu eigen macht.“

Meier ist einer von mehreren deutschen Bischöfen, die an der Weltsynode teilnehmen.

„Wir müssen uns klarmachen, welche Aufgabe die Synode hat“, rief der Bischof in Erinnerung. „Nach den Phasen auf Bistums- beziehungsweise Landesebene sowie auf den einzelnen Kontinenten wird es nun zwei Synodenversammlungen auf Weltebene geben. 2023 dient vor allem der Klärung, was denn Synodalität als Lebensform der Kirche bedeutet.“

Er stelle in diesem Zusammenhang „eine große Ungleichzeitigkeit zwischen Ländern und Kontinenten fest“, räumte Meier ein. „Gerade der mittlerweile inflationär gebrauchte Begriff der Synodalität verlangt nach Konkretion. Ich wage die Behauptung: Die vier Wochen in Rom werden prall gefüllt sein, um sowohl im Plenum als auch in den Sprachgruppen eine gemeinsame Basis dafür auszuloten, was wir unter einer Kirche verstehen, die synodal lebt.“

„Übrigens geht es da weniger um Papiere als um das synodale Zeugnis, das sich auch in einer geistlichen Streitkultur niederschlägt“, betonte Meier. „Denn Papier ist geduldig. Ich gehe davon aus, dass konkrete Themen sicher schon jetzt benannt und eingebracht werden, dass wir aber nicht so weit kommen, einzelne auch in Deutschland brennende Fragen eingehend zu beraten. Das wird dann eher 2024 geschehen.“

„Bei den Spannungen, die uns innerkirchlich belasten, wünsche ich mir, dass wir uns als Volk Gottes verstehen, das bei allen Unterschieden an Charismen, Diensten und Ämtern den Auftrag hat, gemeinsam das Evangelium anzubieten“, sagte Meier zu seinen Erwartungen für die Zeit nach Abschluss der Weltsynode im Herbst 2024. „Ich träume vom Erwachen einer missionarischen Kirche.“

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