„Kirche in Not“ leistet Nothilfe nach Ausschreitungen gegen Christen in Pakistan

Zerstörungen im christlichen Viertel von Jaranwala nach den Ausschreitungen Mitte August
Kirche in Not

Nach den christenfeindlichen Ausschreitungen Mitte August in der Stadt Jaranwala im Distrikt Punjab im Osten Pakistans hat das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) ein Soforthilfepaket auf den Weg gebracht. Das Hilfswerk finanziert Hilfsgüter für über 460 christliche Familien, die bei den Ausschreitungen ihre Lebensgrundlage verloren haben.

Zu den dringend benötigten Gegenständen gehören unter anderem Kleidung, Küchengeräte, Bettzeug und Matratzen, sowie Schulausrüstungen für Kinder. „Das Leben dieser Menschen ist in großer Gefahr, sie kämpfen ums Überleben“, erklärte der zuständige Bischof von Faisalabad, Joseph Indrias Rehmat, der „Kirche in Not“ um Unterstützung gebeten hatte.

Das Hilfswerk finanziert außerdem die Instandsetzung beschädigter Häuser und den Kauf von Fahrzeugen. Viele der betroffenen Christen verdienen ihr Geld als Lieferanten; ihre Rikschas, Motoräder und Autos wurden bei den Anschlägen ebenfalls zerstört.

„Den Christen helfen, wieder auf die Beine zu kommen“

„Wir wollen der christlichen Gemeinde und ihren besonders betroffenen Mitgliedern helfen, wieder auf die Beine zu kommen“, erklärte der Projektdirektor von „Kirche in Not“, Marco Mencaglia. Das Hilfswerk sei bereit, „bei Bedarf auch den Wiederaufbau der völlig ausgebrennten Häuser und Kirchen in Jaranwala zu unterstützen“.

Die Ausschreitungen in der Region Jaranwala hatten begonnen, nachdem Gerüchte aufgekommen waren, ein christlicher Mann und sein Sohn hätten den Koran entehrt. Daraufhin griffen extremistische Muslime die christliche Minderheit an.

Nach Angaben lokaler Ansprechpartner von „Kirche in Not“ wurden dabei hunderte von Wohnhäusern, über 20 Kirchen verschiedener Konfessionen und ein christlicher Friedhof zerstört. Zahlreiche Christen mussten unter freiem Himmel kampieren, nachdem ihre Häuser angegriffen und zerstört worden waren.

Kirchenvertreter kritisieren, dass die örtlichen Sicherheitsbehörden kaum gegen die Gewalt vorgegangen seien. Die Angreifer hätten zudem Zufahrtsstraßen blockiert, um zu verhindern, dass Hilfe von außen zu den Betroffenen gelangt. Die Zahl der Christen in Pakistan liegt bei zwei Prozent der Gesamtbevölkerung.

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