Weltsynode fragt laut Bischof Oster: „Wie geht ‚Kirche-sein‘ im 21. Jahrhundert?“

Bischof Stefan Oster SDB bei der Herbst-Vollversammlung 2023 der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Bischof Stefan Oster SDB zufolge geht es bei der Weltsynode zur Synodalität, deren erste Sitzung im Oktober in Rom stattfindet, um die Frage: „Wie geht ‚Kirche-sein‘ im 21. Jahrhundert?“

Dem Kölner Domradio sagte der Bischof von Passau am Mittwoch: „Wenn es im christlichen Glauben um Erlösung geht, um Je-mehr-man-selbst-Werden, um heiler zu werden, um liebesfähiger, verantwortungsbewusster zu werden, mehr Einsatz für die Menschen, für die Schöpfung leben zu können, dann ist es eine Transformation, die nur der Heilige Geist wirken kann.“

„Also, wie komme ich in die innere Verfassung, dass der Geist Gottes in mir wirken kann? Wie komme ich in die Freiheit, in die Ruhe, in den wertschätzenden Blick auf den anderen, dass da was passieren kann? Also das sind echt große Fragen“, betonte Oster. „Und wir vergessen das meistens in unserem kirchlichen Betrieb.“

Mit Blick auf Forderungen nach Änderungen, die beim deutschen Synodalen Weg, aber auch anderweitig in Deutschland, formuliert wurden, sagte der Bischof, dabei sei „uns untendrunter was verloren gegangen“. Als Beispiel nannte er ein Papier von einem „großen Jugendverband“, das er gelesen habe.

Oster weiter: „Die Kirche, die ich liebe, wo es um die Gegenwart Jesu geht, um die Sakramente, die mir anvertraut sind, aber auch die, die ich spenden darf, um Menschen zu helfen, einen tieferen Weg zu finden, Erlösung, Heil. Was heißt es, dass ich sündiger Mensch bin und Erlösung brauche und dass ich in die Freude Gottes finde und in den Frieden? Das kommt da alles nicht mehr vor.“

In einem anderen Interview, veröffentlicht am Dienstag vom Passauer Bistumsblatt, erklärte Oster, er freue sich angesichts der Weltsynode „auf ein intensives weltkirchliches Ereignis. Und tatsächlich interessiert mich die Frage sehr, wie es heute gehen kann, gemeinsam so Kirche zu sein, dass wir dem Evangelium für unsere Zeit neue Kraft verleihen. Ich wünsche mir Perspektiven darauf, wie wir Polarisierungen überwinden können und wie wir uns miteinander wirklich auf Gottes Geist einlassen können.“

Fünf deutsche Diözesanbischöfe, darunter Oster, werden vom 4. bis zum 29. Oktober in Rom weilen, um dort an der ersten von zwei Sitzungen der Weltsynode teilzunehmen. Die zweite Sitzung findet in rund einem Jahr statt. Papst Franziskus hat verfügt, dass bei der ursprünglich von Papst Paul VI. als Bischofssynode konzipierten Veranstaltung erstmals auch zahlreiche Laien stimmberechtigt sind.

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