„Keine heimliche Agenda“: Bischof Oster meldet sich mit „Stimmungsbild“ von Weltsynode

Bischof Stefan Oster SDB
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Mit einem „Stimmungsbild“ hat sich Bischof Stefan Oster SDB von der Weltsynode zur Synodalität im Vatikan gemeldet und dabei betont, es gebe seiner Überzeugung nach „keine heimliche Agenda“. Der Passauer Bischof ist einer von fünf Diözesanbischöfen, die an der Weltsynode teilnehmen.

Auf Facebook schrieb Oster am Montagabend, er sei „überzeugt, anders als es manche vermuten, dass es keine heimliche Agenda gibt in der Form, dass der Papst oder die Leute vom Synodenbüro schon wüssten, was am Ende herauskommen soll. Kann ich nicht erkennen; es geht tatsächlich darum zu vertrauen, dass der Hl. Geist der eigentliche Protagonist der Synode ist, wie der Papst immer wieder sagt.“

Ohne sich inhaltlich zu den Beratungen zu äußern, die noch bis Ende Oktober andauern, berichtete Oster über den Gesprächsprozess, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Bei der ursprünglich von Papst Paul VI. als Bischofssynode konzipierten Veranstaltung haben aufgrund einer Entscheidung von Papst Franziskus erstmals auch zahlreiche Nicht-Bischöfe ein Stimmrecht.

Die Vertraulichkeit über die Inhalte der Synode gehöre, so der Bischof, „nach der Vorstellung von Franziskus wesentlich zur ‚Methode‘ einer synodalen Kirche und besonders einer Synode über ‚Synodalität‘. Der geschützte Raum für alle, damit keine Polarisierungen entstehen und durch Berichterstattung noch einmal verstärkt werden.“

„Die Methode besteht darin, dass in Kleingruppen über eine bestimmte Frage gesprochen wird“, führte er dann aus. „Aber zuvor wird erst einmal ein Gebet gesprochen und dann hält man einige Minuten Stille, um dem Geist Gottes Raum zu geben, und ins eigene Innere zu hören. Dann kommt ein Austausch. Jeder hat zur gestellten Frage die Möglichkeit, bis zu vier Minuten zu sprechen, alle anderen hören einfach zu. Nach einigen Wortmeldungen ist wieder Gebetsstille, dann kommt irgendwann die zweite Runde: Vom Ich zum Wir. Jeder bringt ein, was er gehört hat, was ihm von den anderen wichtig geworden ist oder bewegt hat. Dann wieder Stille, dann versucht man über die einzelnen Dinge zu sprechen, nachzufragen und schließlich einen gemeinsamen Text zu verfassen, der dann in die große Generalversammlung eingebracht wird.“

Der synodale Prozess sei „zwar wirklich anstrengend“, räumte Oster ein, „zugleich aber eine wunderbare Übung. Den anderen wirklich hören. Auch vom eigenen Gesagten dadurch innere Distanz gewinnen. Und dann zu versuchen einen gemeinsamen Text zu machen – bei dem natürlich nicht alle übereinstimmen müssen, bei dem man dann aber auch in guter Weise die Unterschiede benennen kann. Das ist tatsächlich ein echt geistlicher synodaler Weg, für den ich dankbar bin.“

Oster gehörte zu den deutlichsten Kritikern des deutschen Synodalen Wegs. Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen, wie sein Passauer Mitbruder ein Teilnehmer an der Weltsynode, sagte in diesem Zusammenhang am Montag: „Insgesamt zeigt sich bisher für mich, dass viele Fragen, die wir auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland diskutiert haben, auch weltkirchlich gestellt werden und hier eine sehr große Rolle spielen.“

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