Vatikanstadt - Montag, 1. Januar 2024, 12:15 Uhr.
Am Hochfest der Gottesmutter Maria, das die Kirche wie seit rund 60 Jahren auch den Weltfriedenstag am 1. Januar feiert, hat Papst Franziskus erklärt, die Größe Mariens bestehe nicht darin, „dass sie eine außergewöhnliche Tat vollbringt, sondern dass sie schweigt, während die Hirten, nachdem sie die Ankündigung der Engel erhalten haben, nach Bethlehem eilen“.
„Das Schweigen der Mutter ist eine schöne Eigenschaft“, betonte der Pontifex beim Angelus am Mittag, nachdem er zuvor schon bei einer Messe gepredigt hatte. „Es ist kein einfaches Schweigen, sondern ein Schweigen, das von Staunen und Anbetung über die Wunder, die Gott tut, erfüllt ist.“
Letztlich stelle Maria „in Stille und Anbetung“ „Jesus in den Mittelpunkt und bezeugt ihn als Erlöser“.
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„Sie ist also nicht nur Mutter, weil sie Jesus in ihrem Schoß getragen und geboren hat, sondern weil sie ihn hervorbringt, ohne seinen Platz einzunehmen“, führte Franziskus aus. „Sie wird auch unter dem Kreuz, in der dunkelsten Stunde, schweigen und ihm weiterhin Raum geben und ihn für uns hervorbringen.“
„Aber auch unsere Mütter sind mit ihrer verborgenen Fürsorge, mit ihrer Fürsorge, oft großartige Kathedralen der Stille“, schlug Papst Franziskus den Bogen in die heutige Zeit. „Sie bringen uns auf die Welt und begleiten uns dann weiter, oft unbemerkt, damit wir wachsen können. Erinnern wir uns daran: Die Liebe erstickt nie, die Liebe schafft Raum für den anderen und lässt ihn wachsen.“
„Brüder und Schwestern, schauen wir zu Beginn des neuen Jahres auf Maria und denken wir mit dankbarem Herzen auch an die Mütter und schauen wir auf sie, um jene Liebe zu lernen, die vor allem in der Stille gepflegt wird, die es versteht, dem anderen Raum zu geben, seine Würde zu achten, ihm die Freiheit zu lassen, sich auszudrücken, jede Form von Besitz, Unterdrückung und Gewalt abzulehnen“, forderte der Pontifex. „Das ist heute so dringend nötig!“