Nigerianischer Erzbischof: Regierung muss Sicherheit der Bevölkerung verbessern

Erzbischof Matthew Man-Oso Ndagoso von Kaduna in Nigeria
Kirche in Not

Die nigerianische Regierung sorgt nach Aussagen des Erzbischofs von Kaduna, Matthew Man-Oso Ndagoso, nicht ausreichend für die Sicherheit der Bevölkerung im Land. Der Erzbischof äußerte sich während eines Besuchs im Dorf Adama Dutse, das am Morgen des 18. Februar von bewaffneten Angreifern überfallen worden war.

Laut Informationen des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ sind bei diesem Angriff elf Menschen getötet worden, darunter waren auch fünf Kinder. Sieben Menschen wurden verletzt. Außerdem wurden bei dem Anschlag 28 Häuser und die katholische Kirche im Dorf zerstört. Die bewaffneten Angreifer verbrannten zudem Lebensmittelvorräte, bevor sie das Dorf verließen. Auch in den vergangenen Tagen haben unbekannte Täter in der Region Häuser und Geschäfte geplündert und mehr als 100 Personen entführt, wie mehrere nigerianische Medien übereinstimmend berichteten.

Elf Menschen getötet; Häuser und Kirche zerstört

Unmittelbar nach dem Anschlag auf das Dorf Adama Dutse hatte Erzbischof Matthew Man-Oso Ndagoso Bistumsmitarbeiter zu den betroffenen Einwohnern geschickt, um die Schäden zu begutachten und den Überlebenden Trost zu spenden. Da er im Zeitraum nach dem Angriff wegen der Vollversammlung der nigerianischen Bischofskonferenz nicht vor Ort sein konnte, holte er nun den persönlichen Besuch in der Gemeinde nach.

Der Erzbischof dankte den lokalen Sicherheitskräften und erklärte, dass die Situation ohne deren schnelle Reaktion sicherlich noch viel schlimmer gewesen wäre. Zugleich kritisierte er die Regierung und warf ihr vor, den lokalen Sicherheitskräften nicht genügend Waffen und Technologie zur Bekämpfung des überhandnehmenden Terrorismus im Land zur Verfügung zu stellen.

„Tun Sie alles, um Leben zu sichern!“

Wenn die Regierung ihre Versprechen nicht einhalten könne, so der Erzbischof, dann solle sie die Verantwortung übernehmen und Konsequenzen ziehen. „Sie haben den Nigerianern versprochen, dass Sie das Land zu einem besseren Ort machen würden. Also unternehmen Sie alles, was dafür nötig ist! Es ist immer wieder gesagt worden, dass es ehrenhaft ist, die Konsequenzen zu ziehen, wenn man sein Versprechen nicht einhält. Wenn Sie jedoch an der Macht bleiben, dann tun Sie, was notwendig ist, um unser Leben zu sichern und das Land zu verbessern!“ Und weiter: „Wir sind eine Agrargesellschaft, und die meisten Lebensmittel, die wir [im Land] essen, stammen aus den ländlichen Gemeinden. Darum erinnern wir die Regierung an ihre Verantwortung.“

Die Erzdiözese Kaduna liegt im Zentrum Nigerias, das seit mehreren Jahren stark von Gewalt betroffen ist. Vorwiegend christliche, sesshafte Bauern werden von überwiegend muslimischen Nomaden angegriffen, wobei es häufig zu Landstreitigkeiten kommt. Diese Streitigkeiten führen manchmal auch zur Verfolgung von Christen aus religiösen Gründen. Mehrere aufeinanderfolgende Regierungen haben versprochen, das Problem anzugehen, aber aus Sicht der örtlichen Kirche bisher ohne sichtbare Ergebnisse. „Kirche in Not“ finanziert viele Projekte in Kaduna und anderen Diözesen im Zentrum und im Norden Nigerias.

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