Rund 106.000 Kinder in Deutschland im Jahr 2023 im Mutterleib getötet

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Hu Chen / Unsplash

Im Jahr 2023 sind rund 106.000 Kinder Opfer von Abtreibungen geworden, wie die am Mittwoch veröffentlichten neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Die Bundesregierung ist derweil wenigstens in Teilen bestrebt, den Zugang zu vorgeburtlichen Kindstötungen noch weiter zu erleichtern.

Bei den 106.000 Abtreibungen handelt es sich um den höchsten Wert seit mehr als zehn Jahren. Zuletzt hatte es im Jahr 2012 mehr Abtreibungen in Deutschland gegeben.

„Sieben von zehn Frauen (70 %), die im Jahr 2023 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt und 19 % waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren“, teilte das Statistische Bundesamt mit. „8 % der Frauen waren 40 Jahre und älter, 3 % waren jünger als 18 Jahre. 42 % der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.“

Derzeit sind Abtreibungen in Deutschland grundsätzlich ein Straftatbestand. Unter bestimmten Umständen – darunter die vorausgehende Teilnahme an einer staatlich sanktionierten Beratung – sind Abtreibungen aber straffrei.

So erklärte das Statistische Bundesamt: „96 % der im Jahr 2023 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen.“

Alexandra Linder, die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, beklagte: „Frauen im Schwangerschaftskonflikt sind zunehmend allein – der größte Anteil der Frauen, die zu einer Abtreibung gehen, ist ledig. Im Schwangerschaftskonflikt geht es bei etwa zwei Drittel der Frauen um eine instabile Beziehungslage, was hier korreliert.“

„Bedenklich“ sei „der hohe Anteil an verheirateten, also zumindest formal in einer festen Beziehung befindlichen Frauen, die sich offenbar nicht in der Lage sehen, ein (weiteres) Kind großzuziehen – hier werden unter anderem Wohnungsnot, Zukunftsangst, Inflation und finanzielle Schwierigkeiten eine größere Rolle spielen“, vermutete Linder.

Zuletzt hatte die „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ mehrere Empfehlungen der Öffentlichkeit vorgestellt, darunter die grundsätzliche Straffreiheit für vorgeburtliche Kindstötungen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft. Das Gremium selbst war von der Bundesregierung einberufen und besetzt worden.

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Linder sagte, die Empfehlungen der Kommission „ignorieren die Entwicklung der Abtreibungslage vollkommen. Die Politik der Koalitionsregierung zeigt sich im Hinblick auf die Zahlen und die stetig wachsende Gefährdung von Kindern und Frauen unbeeindruckt – sie fährt ihr Programm des gesellschaftlichen Umbaus mit unter anderem weitestgehend legalisierter Abtreibung weiter. Die Bundesregierung sollte sich die Frage stellen, wie viele Frauen und Kinder sie für diese menschenunwürdigen Absichten noch opfern und im Stich lassen will.“

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