ZdK-Präsidentin erhofft sich durch Katholikentag „Rückenwind“ für Reformen

Irme Stetter-Karp
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat im Vorfeld des in wenigen Tagen beginnenden Katholikentags in Erfurt ihrer Hoffnung auf „Rückenwind“ für Reformen in der Kirche Ausdruck verliehen.

„Ich wünsche mir, dass es offene Diskussionen gibt über die Frage, welcher Weg für die Kirche in Deutschland für die nächsten Jahre tragfähig ist“, sagte Stetter-Karp gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag. „Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung hat ja unlängst gezeigt, dass 96 Prozent der Katholiken hinter den Reformanliegen des Synodalen Wegs stehen.“

„Ich hoffe, dass das in Erfurt erlebbar wird und das Signal ‚Rückenwind‘ vom Katholikentag ausgeht“, so die ZdK-Präsidenten weiter. „Freilich wird es auch die anderen geben – und es ist gut, dass auch sie Platz beim Katholikentag finden.“

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr räumte im selben Interview ein: „Die Katholiken, die die katholischen Reformanliegen skeptisch sehen, werden wohl eher nicht kommen. Ich hoffe trotzdem, dass möglichst viele Menschen, möglichst unterschiedlicher Couleur nach Erfurt kommen – in der katholischen Kirche ist für viele Platz.“

Stetter-Karp sprach von einer „guten Debattenkultur, die auch kritische Stimmen einbindet. Das wird schon eine Herausforderung, ob es gelingt – auch an den Ständen der Kirchenmeile – ins Gespräch zu kommen und auszuhalten, verschiedener Meinungen zu sein. Und trotzdem zuzuhören, was den anderen bewegt.“

Der Katholik stehe jedenfalls „für die Demokratie, für Freiheit, freie Meinungsvielfalt und Menschenwürde“. Die AfD sei dennoch „inakzeptabel“, obwohl in Thüringen am 1. September Landtagswahlen anstehen, aus denen die Partei möglicherweise als mit Abstand stärkste Kraft hervorgehen könnte.

Neymeyr erwähnte seinerseits explizit „die Frage des Lebensschutzes, Stichwort Schwangerschaftsabbruch, Stichwort assistierter Suizid. Ich glaube, da kann der Katholikentag schon eine Meinung beisteuern und hoffentlich auch innerkatholisch zu gemeinsamen Wegen führen.“

Der Erfurter Katholikentag soll vom 29. Mai bis zum 2. Juni stattfinden. Der nächste Katholikentag wird dann im Jahr 2026 in Würzburg ausgerichtet.

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