Redaktion - Dienstag, 26. November 2024, 11:00 Uhr.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat die hochmoderne Gestaltung der wiedereröffneten St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin gewürdigt.
„Diese Baustelle St. Hedwig hat mich beeindruckt, gerade wenn ich daran denke, wie ich vor vielen Jahrzehnten zum ersten Mal hier war und den Bau erlebt habe“, sagte Bätzing in einem Grußwort anlässlich einer Sitzung des Ständigen Rates der DBK am Montag, in deren Rahmen auch ein Gottesdienst in der Berliner Kathedrale auf dem Programm stand. „Und wenn ich daran denke, wie ich mit Erzbischof Dr. Heiner Koch vor gut einem Jahr hier in der völlig, nahezu futuristisch anmutenden, eingerüsteten Kathedrale gestanden habe.“
Bätzing führte aus, ihm zeige sich nun ein „lichtdurchfluteter, heller und freundlicher Raum einer Gemeinde, die im wahrsten Sinne des Wortes um den Tisch des Herrn versammelt ist! Mich berührt das und ich finde, wir dürfen dem Erzbistum Berlin und seiner Kathedrale an diesem Abend mit einem von Herzen kommenden Applaus dafür danken, was aus dieser Baustelle geworden ist.“
Die St.-Hedwigs-Kathedrale ist schmucklos ganz weiß gehalten, mit dunklen Stühlen, die kreisförmig um einen futuristischen anmutenden runden Altar angeordnet sind.
Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Zeit als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation eine solche Gestaltung des Innenraums von Kirchen mit den Worten eingeordnet: „Die Wendung des Priesters zum Volk formt nun die Gemeinde zu einem in sich geschlossenen Kreis. Sie ist – von der Gestalt her – nicht mehr nach vorne und oben aufgebrochen, sondern schließt sich in sich selber.“
Bätzing betonte am Montag: „Es ist gut, dass es nun wieder eine Hauptstadtkathedrale gibt, darüber freuen wir uns sehr. Und doch ist es jetzt eine Aufgabe für alle, diesen Ort lebendig zu gestalten, so wie in unserer Eucharistiefeier heute Abend. Es liegt an uns, lebendige Steine zu sein, die dieses Gotteshaus tragen.“
„Ein starkes Fundament hat St. Hedwig“, zeigte sich der DBK-Vorsitzende überzeugt. „Die Kuppel mit dem Blick in den Himmel ist so gebaut, dass kein Stein fehlen darf. Der Eckstein ist Christus. Zusammen – und das drückt unser Hiersein um den Altar aus – in der Communio sind wir der heilige Tempel des Herrn. Ich finde, das drückt sich in einem Zentralbau kaum besser aus als hier in St. Hedwig, als in Santo Stefano Rotondo in Rom, als in der Grabeskirche von Jerusalem. All diese heiligen Tempel sagen uns: Es ist Christus, der in unserer Mitte ist. Auch hier in Berlin.“
Die St.-Hedwigs-Kathedrale geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Gebäude aus. Mit dem Wiederaufbau nach Kriegsende handelte es sich bereits um eine sehr moderne Kirche. Einige Jahrzehnte später war dann wieder eine Neugestaltung fällig, die noch von Kardinal Rainer Maria Woelki, dem jetzigen Erzbischof von Köln, in die Wege geleitet worden war.