Erzbischof Gössl, Bischof Wiesemann erinnern an 10-jähriges Jubiläum von Umwelt-Enzyklika

Erzbischof Herwig Gössl
Pressestelle / Dominik Schreiner

Zum zehnjährigen Jubiläum der Umwelt-Enzyklika Laudato si’ in diesem Jahr hat Erzbischof Herwig Gössl betont, die Sensibilität für das Thema Klimaschutz sei seither stetig gewachsen. Gleichzeitig räumte der Bamberger Erzbischof ein, der Enthusiasmus für den Kampf gegen Veränderungen des Klimas habe abgenommen.

„Eine Mehrheit ist heute bereit, Klimaschutzprogramme zugunsten einer florierenden Wirtschaft zurückzufahren und Schöpfungsverantwortung als Luxusproblem zu begreifen“, konstatierte Gössl beim Neujahrsempfang seiner Erzdiözese am Samstag.

„In den Diskussionen wird diese Problematik, die letztlich eine Überlebensfrage der Menschheit ist, immer öfter in Gegensatz gebracht zu der ebenfalls bedeutenden, aber dem Einzelnen wesentlich näher liegenden Frage nach der wirtschaftlichen Entwicklung, dem eigenen Arbeitsplatz und dem erworbenen Wohlstand“, führte er aus.

Letztlich hänge der „Kern der christlichen Botschaft […] zuinnerst zusammen mit unserer sozialen Verantwortung und mit der Umsetzung konkreter Schritte, auch im Blick auf globale Herausforderungen“.

Unterdessen erklärte Bischof Karl-Heinz Wiesemann von Speyer am Freitag, die Botschaft der Umwelt-Enzyklika sei für ihn „heute noch dringlicher als bei ihrem Erscheinen vor zehn Jahren“.

„Die ökologische und die soziale Krise sind untrennbar miteinander verbunden und können nur zusammen gelöst werden“, betonte Wiesemann. „Nur wenn die Menschheit als Ganze ihre Sorge für das ‚gemeinsame Haus‘ wahrnimmt und den Weg einer ganzheitlichen ökologischen Umkehr geht, können wir den gewaltigen Herausforderungen des selbstverursachten Klimawandels begegnen.“

Der Glaube sei hierbei „eine bedeutende Triebfeder: Er mahnt uns zu einem sorgsamen Umgang mit den Gütern der Erde. Er ruft uns in eine umfassende Solidarität vor allem mit den Armen und Notleidenden. Und er schenkt uns die nötige Zuversicht, im Einsatz für ‚einen neuen Himmel und eine neue Erde‘ nicht nachzulassen.“

Laudato si’ erschien am 18. Juni 2015, ist aber auf den 24. Mai 2015 datiert. Am 4. Oktober 2023 veröffentlichte Papst Franziskus eine Art Fortsetzung der Enzyklika, nämlich das Apostolische Schreiben Laudate Deum „über die Klimakrise“.

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