Redaktion - Montag, 3. Februar 2025, 14:15 Uhr.
Reiner Haseloff, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat erklärt, es könne „durchaus regionale Unterschiede geben, eine Buntheit im Glauben“. Der CDU-Politiker äußerte sich in einem am Freitag von der Diözese Regensburg veröffentlichten Interview.
Er erlebe etwa „von unseren polnischen Schwestern und Brüdern in den Gemeinden jetzt, dass sie ihre eigene Spiritualität wieder beleben und unsere Gottesdienste bereichern“.
Mit Blick auf den deutschen Synodalen Weg sowie auf die Weltsynode zur Synodalität, die im vergangenen Jahr in Rom zu Ende ging, sagte Haseloff: „Es ist immer gut, wenn Synoden mit einer klaren Positionierung stattfinden. Aber diese Synode war weltkirchlich besetzt, um uns in Deutschland klarzumachen, dass wir formal eine Untergröße sind, die von der Entwicklungsperspektive her eher sich selber durch die gesellschaftliche Entwicklung und durch die wachsende Kirchenferne marginalisiert.“
„Wir in der DDR haben aus einer Minderheiten- und Diaspora- Situation heraus erlebt, dass wir nur überlebten und Weltkirche gewesen sind, weil wir mit Rom verbunden waren“, erinnerte der Ministerpräsident. „Wir wussten, dass Rom wiederum dafür sorgt, dass der ‚Tross‘ beisammen bleibt.“
„Ja, vielleicht noch ein anderer Gedanke zur Synode: Wir müssen uns einfach zurücknehmen“, fügte er hinzu. „Deutschland ist nicht der Nabel der Welt. Wir haben aus unserer eigenen Geschichte doch ausreichend nachgewiesen bekommen, dass nichts problematischer ist als wenn wir glauben, wir hätten den Stein der Weisen gefunden.“
„Nichts ist schlimmer, als wenn aus dem christlichen Glauben heraus Spaltungen und Absetzbewegungen existieren“, warnte Haseloff. „Man muss Kompromisse finden, damit wir zusammenbleiben. Nur so haben wir eine globale Möglichkeit, unsere Werte und unsere Solidarität bis hin zu den Mechanismen von Caritas und Kolping zu praktizieren. Es geht darum, dass wir mit unserem universellen Netzwerk für den christlichen Glauben und die damit einhergehende Solidarität und Menschlichkeit eintreten.“
Angesprochen auf das Thema Lebensschutz sagte der Politiker: „Ich will mich daran erinnern, was uns die Mütter und Väter des Grundgesetzes dort im unmittelbaren Erleben der NS-Zeit niedergelegt haben. Wir sind gut beraten, uns an dieser Grundintention zu orientieren und auf diese zurückzubesinnen – auch mit ihren Ewigkeitsartikeln.“ Man müsse „sehr sorgsam mit all diesen Werten umgehen, um nicht einer Bewegung Vorschub zu leisten, die diese wieder in Frage stellen will“.