Redaktion - Mittwoch, 12. Februar 2025, 15:30 Uhr.
Zahlreiche Wahlaufrufe wurden in den letzten Tagen und Wochen bereits veröffentlicht. Nun hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, in einem ökumenischen Text an die Öffentlichkeit gewandt und gefordert: „Bitte wählen Sie Parteien, die sich für unsere Demokratie einsetzen!“
Neben Bätzing unterzeichneten auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, sowie der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), den Wahlaufruf.
„Die aktuellen politischen Debatten fordern diese wehrhafte Demokratie heraus“, hieß es. „Wenn sich unsere Gesellschaft immer mehr polarisiert, bis sich Menschen unversöhnlich gegenüberstehen, haben extremistische Kräfte leichtes Spiel. Wir halten daran fest, dass Extremismus und vor allem völkischer Nationalismus mit dem Christentum nicht vereinbar sind.“
Die Wahlberechtigten forderten Bätzing, Fehrs und Miron auf: „Übernehmen Sie Verantwortung für das demokratische Miteinander. Gehen Sie wählen und stimmen Sie bei der Bundestagswahl für Parteien und Abgeordnete, die sich für ein rechtsstaatliches, freiheitliches, weltoffenes, solidarisches und die Schöpfung bewahrendes Deutschland einsetzen. Wir wenden uns dabei besonders an alle, die zum ersten Mal wählen dürfen: Machen wir alle von unserer Stimme Gebrauch und stehen wir für unsere Demokratie ein!“
Der Aufruf listete mehrere Punkte auf, die den Vertretern der katholischen Kirche und anderer christlicher Vereinigungen wichtig sind, darunter der „Schutz des Lebens“, „denn jeder Mensch hat die gleiche unveräußerliche Würde“.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
„Unser Land muss weiterhin Europa als den gemeinsamen Raum von Freiheit, Recht, Sicherheit und Wohlergehen stärken – und zugleich dem Frieden weltweit und den Menschenrechten dienen“, hieß es außerdem. Für „die Zukunft des Planeten und zur Bewahrung der Schöpfung“ sei ein Beitrag zu leisten.
„Unser Land muss auch weiterhin den Blick auf die globalen Erfordernisse und Nöte richten und zur Überwindung von Armut und Unterdrückung in aller Welt beitragen“, erklärten Bätzing, Fehrs und Miron. „Unser Land muss einer humanitär orientierten Flüchtlingspolitik und einer guten Integration von Zuwanderern verpflichtet bleiben. Probleme sollten mit Entschlossenheit, aber ohne Ressentiments angepackt werden.“
Zudem forderten sie: „Unser Land muss Teilhabe und Gerechtigkeit im Blick halten. Dazu gehört die Soziale Marktwirtschaft mit einem weiterhin leistungsfähigen System der sozialen Sicherung.“
Kurz vor der Bundestagswahl am 23. Februar liegen CDU und CSU in Umfragen bei etwa 30 Prozent, gefolgt von der AfD mit etwa 20 Prozent. SPD und Grüne liegen bei um die 15 Prozent, wobei die SPD einen leichten Vorsprung hat. Ob FDP, Linke und BSW überhaupt in den Bundestag einziehen können – wozu mindestens fünf Prozent der Stimmen erforderlich sind – ist derzeit noch unklar.