Zwei Priester in Nigeria innerhalb von 24 Stunden entführt

Der entführte Priester Stephen Echezona aus dem Bistum Akwa
Der entführte Priester Stephen Echezona aus dem Bistum Akwa
Kirche in Not
Pfarrer John Ubaechu wurde in der Diözese Owerr verschleppt.
Pfarrer John Ubaechu wurde in der Diözese Owerr verschleppt.
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Am vergangenen Wochenende sind in Nigeria zwei weitere Priester entführt worden. Das geht aus Berichten hervor, die dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) vorliegen.

Demnach wurde am Samstag Pfarrer Stephen Echezona aus der Diözese Akwa im südnigerianischen Bundesstaat Anambra an einer Tankstelle verschleppt. Nur 24 Stunden später meldete die Diözese Owerri im benachbarten Bundesstaat Imo die Entführung von Pfarrer John Ubaechu. Auch er wurde während einer Autofahrt verschleppt. Über die Täter oder das weitere Schicksal der Entführten ist bislang nichts bekannt.

Mit den beiden jüngsten Fällen steigt die Zahl der in diesem Jahr entführten kirchlichen Mitarbeiter in Nigeria auf zwölf an. Zwei von ihnen – Pfarrer Sylvester Okechukwu aus dem Bundestaat Kaduna und der Priesterseminarist Andrew Peter aus dem Bundesstaat Edo – wurden im März getötet.

Nirgendwo auf der Welt werden mehr kirchliche Mitarbeiter verschleppt

Damit ist Nigeria das Land, in dem 2025 bislang am meisten Priester, Ordensleute und Seminaristen entführt wurden. Weltweit liegen „Kirche in Not“ Informationen über 15 Entführungsfälle vor, davon zwölf allein in Nigeria. Sieben dieser Entführungen ereigneten sich im mehrheitlich christlich geprägten Süden des Landes.

Die Sicherheitslage in Nigeria ist komplex: Während im Norden und im sogenannten Middle Belt („Mittlerer Gürtel“) islamistischer Terror sowie ethnische und soziokulturelle Spannungen die Hauptursachen für die Gewalt sind, zeichnen sich im Süden oft kriminelle Banden für die Entführungen verantwortlich. Sie wollen damit Lösegeld erpressen.

Die nigerianische Bischofskonferenz hat mehrfach ein stärkeres staatliches Eingreifen gegen Gewalt und Kriminalität gefordert. Gleichzeitig rufen die Bischöfe ihre Gemeinden dazu auf, keine Selbstjustiz zu üben oder die Lage weiter eskalieren zu lassen.

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