Bischof Krämer: „Wir stehen gegen Abgrenzung und Spaltung“

Klaus Krämer
screenshot / YouTube / Dioezese_RS

Bischof Klaus Krämer von Rottenburg-Stuttgart hat betont, die Kirche stehe „fest an der Seite derer, die sich in unserer Gesellschaft für Freiheit, Gerechtigkeit und für die Würde aller Menschen einsetzen. Wir stehen gegen Abgrenzung und Spaltung.“

Anlass für die Wortmeldung war der 80. Jahrestag der Rückkehr von Bischof Joannes Baptista Sproll aus dem Exil, in das ihn das nationalsozialistische Regime gezwungen hatte.

„Vor Gott sind alle Menschen gleich und unser Umgang miteinander zeigt, wie wahrhaftig unser Glaube ist“, so Krämer, der auch auf die Veröffentlichung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zur Unvereinbarkeit von völkischem Nationalismus und Christentum verwies. Das Dokument richtete sich gegen die AfD, obwohl sich die Partei nicht mit der von den Bischöfen zurückgewiesenen Position identifiziert.

Die Kirche dürfe sich also nicht aus der Politik heraushalten. Vielmehr müsse sie „ihre Stimme erheben und sich einmischen, wo immer uns menschenfeindliches Denken gegenüber bestimmten Gruppen begegnet“.

Zahlreiche Personen von öffentlichem Interesse, darunter auch Bischöfe, haben in den letzten Jahren Parallelen zwischen der AfD und dem Regime des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 gezogen. Zuletzt sorgten die Vorschläge der AfD, Einwanderer im großen Stil wieder auszuweisen, für Kritik und Proteste. Ähnliche Positionen hatte einige Jahrzehnte vor der AfD etwa der einstige CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl vertreten.

Joannes Baptista Sproll, geboren 1870, war seit 1915 Weihbischof in der Diözese Rottenburg und wurde 1927 offiziell in sein Amt als Oberhaupt des Bistums eingeführt.

Schon zu Beginn des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland leistete Sproll offenen Widerstand. So sagte er etwa 1934 in einer Predigt: „Das Christentum aber wird schwere Stürme aushalten müssen gegen diese angebliche ,Religion aus Blut und Rasse‘. Furchtlos sollt ihr festhalten am heiligen Erbe, das ihr von euren Eltern übernommen habt. ,Steht fest im Glauben!‘, mahnt der Apostel.“

1938 verwiesen die Machthaber ihn seiner Diözese und konnte erst zum Kriegsende im Jahr 1945 dorthin zurückkehren. Sproll starb 1949 im Alter von 78 Jahren.

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