Flüchtlingsbischof Heße „für die Ermöglichung sicherer und legaler Zugangswege“

Erzbischof Stefan Heße
screenshot / YouTube / Erzbistum Hamburg

Erzbischof Stefan Heße, der Sonderbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Flüchtlingsfragen, hat erklärt, die Kirche trete „für die Ermöglichung sicherer und legaler Zugangswege für Geflüchtete ein“. Gleichzeitig warnte er vor „Abschottungstendenzen“ und deutlichen „Kürzungen von Hilfsgeldern“, wodurch „die Idee einer globalen Verantwortungsteilung grundsätzlich infrage gestellt“ werde.

„Wir engagieren uns für gemeinsame Antworten der Weltgemeinschaft auf die Herausforderungen durch Flucht und Vertreibung“, unterstrich der Hamburger Erzbischof. „Und wir setzen auf konkrete Akte der Solidarität.“

„Warum ist den Kirchen solches Engagement wichtig?“, fragte Heße rhetorisch in einem Beitrag für die Neue Osnabrücker Zeitung. Seine Antwort: „Im Kern geht es um den Grundsatz der Menschenwürde. Sie gilt universell: für alle, überall.“

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„Als Ebenbilder Gottes sind alle Menschen gleich geschaffen“, führte er aus. „Das christliche Ethos der Menschenwürde macht nicht an Staatsgrenzen halt: ‚Keine Grenze legitimiert die Missachtung der Menschenwürde oder die Verweigerung von elementarem Schutz angesichts akuter Gefährdung‘, heißt es im Migrationswort der Kirchen von 2021.“

„Statt einer immer weiter voranschreitenden Auslagerung von Verantwortung braucht es eine stärkere Unterstützung für Erstaufnahmeländer im Globalen Süden“, forderte Heße. „Dazu gehört auch die Ausweitung sicherer und legaler Zugangswege.“

„Humanitäre Aufnahmeprogramme und Resettlement sind greifbare Formen ethischer Verantwortung“, zeigte sich der Erzbischof von Hamburg überzeugt. „Sie retten Menschenleben – und tragen gleichzeitig auch zu mehr Stabilität und Ordnung bei. Denn die Erfahrung zeigt: Wenn sichere Wege eingeschränkt werden, führt dies letztlich nur zu neuen, gefährlicheren Fluchtrouten.“