Im Opfer von Arnaud Beltrame blitzt ein Licht auf: Bischof Voderholzer predigt zu Ostern

"Ich hoffe, dass dieses Lebenszeugnis alle Kritiker und Bekämpfer des Kreuzes und der Religion des Kreuzes zu einer anderen Sichtweise bekehrt und im Kreuz das Zeichen der wehrlosen, aber letztlich alles bezwingenden Macht der göttlichen Liebe zu sehen"

Die Kathedrale von Regensburg
Francisco Conde Sánchez via Wikimedia (CC BY-SA 3.0 DE) / Digital bearbeitet

Sein mutiges Opfer hat die Welt bewegt – doch in der Heldentat des französischen Gendarmen Arnaud Beltrame blitzt etwas noch Größeres hervor, so Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Osterpredigt.

Das Zeugnis des Helden von Trèbes mache etwas vom Mysterium der Auferstehung Jesu sichtbar: 

"Inmitten der Hölle dieses Terrors blitzt ein Licht auf, das in seiner Größe und Menschlichkeit sprachlos und andächtig macht. Für mich wird etwas vom Ostergeheimnis sichtbar."

Er hoffe, so der Regensburger Oberhirte, dass das Lebenszeugnis des katholischen Oberstleutnants "alle Kritiker und Bekämpfer des Kreuzes und der Religion des Kreuzes zu einer anderen Sichtweise bekehrt und im Kreuz das Zeichen der wehrlosen, aber letztlich alles bezwingenden Macht der göttlichen Liebe zu sehen lehrt". 

Bischof Voderholzer und Oberstleutnant Beltrame (Foto Wikimedia / Mesolithikum / MissionNumerique GN (CC BY-SA 4.0))

CNA dokumentiert den vollen Wortlaut der Predigt, wie sie das Bistum zur Verfügung gestellt hat.

Die Nachricht aus dem südfranzösischen Trèbes hat mich tief erschüttert: Arnaud Beltrame, Mitglied einer Spezialeinheit zur Terrorbekämpfung, bietet sich als Ersatz für eine als Geisel genommene Frau an. Der Geiselnehmer stimmt dem Tausch zu. Die Frau überlebt. Wenig später eskaliert die Situation. A. Beltrame wird die Kehle durchgeschnitten. Er stirbt wenige Stunden später im Krankenhaus.

Inmitten der Hölle dieses Terrors blitzt ein Licht auf, das in seiner Größe und Menschlichkeit sprachlos und andächtig macht. Für mich wird etwas vom Ostergeheimnis sichtbar.

Ein Mann setzt im vollen Bewusstsein der möglichen Folgen für jemand anders sein eigenes Leben ein. Offenbar war A. Beltrame ein praktizierender Christ. Standesamtlich verheiratet, war im Sommer die kirchliche Trauung geplant. Ein befreundeter Priester spendete ihm auf dem Sterbebett die Krankensalbung und segnete ihn und seine Braut. Die Witwe verdient unsere ganze Anteilnahme.

Das Lebensopfer des A. Beltrame ist nicht nur ein Beispiel für militärische Tugenden, sondern macht etwas sichtbar vom Geheimnis der Pro-Existenz, vom Geheimnis des Daseins-Für andere, der Stellvertretung, die im Zentrum der Osterbotschaft steht.

"Es gibt keine größere Liebe, als wenn jemand sein Leben hingibt für seine Freunde", sagt Jesus im Blick auf seinen nahenden Tod am Kreuz. In Trèbes hat ein Polizist sein Leben geopfert, eine Geisel gerettet und vermutlich noch größeres Unheil verhindert. Beltrame ist ein Held. Er verdient Hochachtung und Bewunderung. Im Licht des Glaubens sehe ich in ihm einen Märtyrer, einen Zeugen für die Leben schenkende und die Welt verwandelnde Kraft der göttlichen Liebe, die im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus vollends sichtbar geworden ist. Das Geschehen zeigt, dass die Wehrlosigkeit und Selbstlosigkeit der Liebe machtvoller und kraftvoller strahlt als alle Feuerwaffen. Ich hoffe, dass sein Opfer nicht umsonst war, sondern noch mehr zum Segen wird für viele Menschen.

Ich hoffe, dass dieses Lebenszeugnis alle Kritiker und Bekämpfer des Kreuzes und der Religion des Kreuzes zu einer anderen Sichtweise bekehrt und im Kreuz das Zeichen der wehrlosen, aber letztlich alles bezwingenden Macht der göttlichen Liebe zu sehen lehrt. Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest!

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