Papst Franziskus betet für die Christen in China

Abschluss der Katechesen über das Vaterunser bei der Generalaudienz

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 22. Mai 2019
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Zwei Tage vor dem Weltgebetstag für die Christen in China hat Papst Franziskus die Muttergottes gebeten, für die chinesischen Katholiken einzutreten. Die Gläubigen in der Volksrepublik behielten ihren Glauben und ihre Hoffnung aufrecht trotz aller "Mühen und Prüfungen", so der Pontifex am Rande der Generalaudienz.

Der Papst betete auf dem Petersplatz am heutigen 22. Mai ein Gegrüßet seist Du, Maria für die verfolgten Geschwister in China.

"Liebe Gläubige in China, unsere himmlische Mutter wird euch allen helfen, Zeugen der Liebe und Brüderlichkeit zu sein und euch immer vereint in der Gemeinschaft der Universalkirche zu halten", sagte Franziskus.

Der 24. Mai ist der Tag der traditionellen Wallfahrt zum größten chinesischen Marienheiligtum, Unsere Mutter von Sheshan, in der Nähe von Shanghai. An diesem Tag begeht die katholische Kirche weltweit jedes Jahr den Gebetstag für die Kirche in China, den Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 eingeführt hat.

Die Lage der Katholiken hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschlechtert, auch und gerade nach dem im September 2018 abgeschlossenen "vorläufigen Abkommen" des Vatikans mit der Volksrepublik, wie CNA Deutsch berichtete.

Papst Franziskus, der wiederholt betont hat, dass er persönlich verantwortlich für das Abkommen ist, drückte heute vor den Gläubigen auf dem Petersplatz den Christen in China seine Nähe und Zuneigung aus.

Der eigentliche Inhalt des "vorläufigen Abkommens" ist nicht veröffentlicht worden. In der Praxis hat es dazu geführt, das mehrere Bischöfe, die von der Kommunistischen Partei ausgewählt wurden, nun offiziell vom Vatikan anerkannt werden. Der Vatikan hat erklärt, das Ziel des Deals sei die Vereinigung der romtreuen Untergrundkirche mit der "Patriotischen Vereinigung" – der von der Kommunistischen Partei direkt kontrollierten, staatstreuen offiziellen Kirche.

Tatsächlich werden Christen im Zuge der "Sinisierung" unter Machthaber Xi Jinping zunehmend von Behörden bedrängt und verfolgt, Kirchen und Heiligtümer in mehreren Regionen zerstört, Kreuze entfernt. Auch das Schicksal inhaftierter oder unter Hausarrest gestellter Bischöfe und Priester ist ungewiss. In Teilen Chinas wird Kindern und Jugendlichen das Betreten von Kirchen verboten, sogar katechetische Aktivitäten für sie sind untersagt. In der Metropole Guangzhou erhalten Denunzianten "Belohnungen", wenn sie religiöse Aktivitäten melden.

Mehr in Vatikan

Papst Franziskus bot heute den Katholiken in China seinen Segen an. Er bete dafür, dass sie "weiterhin glauben, hoffen und lieben" inmitten "der täglichen Arbeit und Prüfungen".

Katechesenreihe beendet

Zum Abschluss brachte Papst Franziskus am heutigen Mittwoch seine Katechesenreihe über das Vaterunser. Dabei unterstrich er noch einmal die Gotteskindschaft der Christen, die zu ihrem Schöpfer "Vater" sagen dürfen.

Deshalb müsse man sich zum Gebet auch "klein machen", betonte der Pontifex. So komme auch der Heilige Geist zum Vorschein.

"Wir könnten niemals beten ohne die Kraft des Heiligen Geistes. Er ist es, der in uns betet und uns dazu bringt, gut zu beten."

Der Heilige atme in der Nachfolge Jesu, so der Papst weiter. "Das ist das Geheimnis des christlichen Gebets: Aus Gnade sind wir in diesen Dialog der Liebe der heiligsten Dreifaltigkeit hineingezogen."

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