Papst Franziskus bestätigt Dienst als Lektorinnen, schließt Priesterweihe für Frauen aus

Papst Franziskus begrüßt eine Pilgerin auf dem Petersplatz
Petrik Bohumil / CNA Deutsch

In vielen Kirchen ist es längst Praxis, nun hat Papst Franziskus im Kirchenrecht festgelegt, dass Frauen als Lektor und Akolyth fest beauftragt werden können. Dies soll die Evangelisierung stärken, erklärt der Papst. Gleichzeitig erinnert der Pontifex in einem Begleitschreiben daran, warum Frauen in der Katholischen Kirche nicht zu Priestern geweiht werden können.

Das am heutigen Montag veröffentlichte Dokument trägt den Titel Spiritus Domini – zu Deutsch: "Der Geist des Herrn". Damit verändert der Papst ein einziges Wort im ersten Paragraphen von Kanon 230 im Kodex des Kirchenrechts (CIC). Dort steht in der deutschen Fassung nun nur noch "Laien" statt wie bisher "Männliche Laien".

"In diesen vergangenen Jahren hat es eine Weiterentwicklung in der kirchlichen Lehre gegeben", schreibt Franziskus. "Dabei wurde deutlich, dass bestimmte Ämter, die die Kirche eingerichtet hat, die Taufe und das königliche Priestertum, das jeder Christ im Taufsakrament empfängt, zur Basis haben."

Daher können Frauen wie Männer auch als Lektor oder eben Kommunionhelfer in der heiligen Messe dienen, schreibt der Pontifex.

Gleichzeitig bekräftigt der Papst mit seinem Schreiben zum Motu Proprio, dass auch liturgische Ämter, die von Laien übernommen werden etwas "wesensmäßig Anderes" sind als Ämter, "die durch das Sakrament der Weihe übertragen werden".

In diesem Begleitschreiben an den Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria, unterstreicht Franziskus dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden: Dass eine Weihe von Frauen zu Priestern nicht möglich sei, weil – wie Papst St. Johannes Paul II. in Ordinatio Sacerdotalis bekanntlich dauerhaft bestätigt, "die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben".

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Der Pontifex erinnert auch an sein Schlussdokument zur Amazonas-Synode, in dem er ebenfalls betonte, dass die Stärke der Frauen nicht im sakramentalen Weiheamt bestehen kann. Sehr deutlich lehnte der Papst dort den "reduktionistischen Irrweg" einer "Klerikalisierung" von Frauen ab, forderte stattdessen Evangelisierung: Die Verkündung des Glaubens.

Der Papst betont denn auch heute wieder seine Hoffnung, dass die Entscheidung, "auch Frauen diese Ämter zu übertragen, in der Kirche die Teilnahme aller Gläubigen am Werk der Evangelisierung stärken" wird. 

"Den Laien beiderlei Geschlechts Zugang zum Amt des Akolythen und des Lektors zu geben", so der Papst, "indem man das auf der Taufe gründende allgemeine Priestertum aller Gläubigen ernstnimmt, wird die Anerkennung für den wertvollen Beitrag erhöhen, den so viele Laien, auch Frauen, schon seit langem zum Leben und zur Sendung der Kirche leisten." Das gelte erst recht, wenn ihnen ihr Amt "durch einen liturgischen Akt", eine richtiggehende "Amtseinsetzung" übertragen werde.

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