Erzbistum Köln reagiert auf "Bild"-Zeitungsbericht: "Kardinal setzt Aufklärungskurs fort"

Der Kölner Erzbischof: Kardinal Rainer Maria Woelki.
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Nach dem in der heutigen "Bild"-Zeitung berichteten Vorwurf, Kardinal Rainer Maria Woelki habe einen Düsseldorfer Priester befördert, obwohl dieser zuvor Kindesmissbrauch gestanden hatte, hat das Erzbistum Köln in einer Stellungnahme bestätigt, dass die Staatsanwaltschaft mit dem Fall befasst sei. Der Pfarrer sei vorerst beurlaubt. Kardinal Woelki setze seinen Aufklärungskurs fort, so das Erzbistum in einer Mitteilung.

In dem Fall geht es "um Pfarrer Michael D. (58) aus Düsseldorf. Er hatte der Polizei 2001 sexuelle Handlungen mit einem Minderjährigen gestanden. Dennoch wurde D. 2017 von Woelki zum stellvertretenden Stadt-Dechanten befördert – auf Vorschlag des Stadt-Dechanten Ulrich H., der ebenfalls sexuelle Handlungen mit einem minderjährigen gestanden hat", wie die Zeitung heute berichtete.

Das Erzbistum teilte in Reaktion auf diese Meldung heute Nachmittag mit, Ende des Jahres 2020 habe die Stabsstelle Intervention des Erzbistums Köln "neue Erkenntnisse zu einem Vorwurf aus dem Jahr 1995 gegen einen Düsseldorfer Pfarrer" erhalten. Dementsprechend sei ein neues kirchenrechtliches Verfahren eröffnet worden.

"Es erfolgte bereits im Januar 2021 eine Weitergabe des Falles an die zuständige Staatsanwaltschaft Düsseldorf, mit der Bitte um rechtliche Prüfung und die Einleitung der notwendigen Schritte", so die Mitteilung weiter.

Das Erzbistum warte "auf eine Rückmeldung der Staatsanwaltschaft. Durch die Veröffentlichung von alten Vorwürfen in aktuellen Medienberichten sind die Bedingungen für ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Pfarrer und seiner Gemeinde wesentlich beeinträchtigt. Deshalb ist der Pfarrer bis zur Klärung der Vorwürfe einstweilen beurlaubt".

Der Pfarrer sei 2017 auf ausdrückliche Empfehlung des damaligen Stadtdechanten zu einem der beiden Stellvertreter ernannt worden, heißt es in der Stellungnahme des Erzbistums.

"Zu diesem Zeitpunkt war lediglich ein nicht strafbarer Vorfall aus dem Jahr 2001 eindeutig belegt. Zudem wurde ein psychologisches Gutachten eingeholt, das ihm uneingeschränkte Einsatzfähigkeit in der Seelsorge attestierte".

Bis zum Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ruhe "gemäß geltender Regeln das kirchenrechtliche Verfahren".

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Die "Bild"-Zeitung berichtet auch, dass ein ehemaliger Jugendpfarrer aus dem Bistum Limburg, der mit Sexualstraftaten in Verbindung gebracht wird, nach Köln gezogen sei, wo er heute noch wirke.

"Pfarrer Harald K. (59) wird im Missbrauchs-Bericht (Burgsmüller, Seite 158) für das Bistum Limburg als 'Beschuldigter I.L.' geführt", so die Zeitung. Demnach habe "Pfarrer K." einen unter 13-Jährigen über fünf Jahre hinweg missbraucht. Mehrere weiter Vorfälle sexueller Art werden zudem geschildert.

Kardinal Woelki hatte bereits Ende März nach der vorgestellten Missbrauchsstudie weitere Konsequenzen angekündigt.

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