500 Jahre Wallfahrt auf den Beinberg: Bischof Meier pilgert zu Maria

Weihegebet in Maria Beinberg
Weihegebet in Maria Beinberg
Viktoria Zäch / Bistum Augsburg
Wallfahrtskirche Maria Beinberg
Wallfahrtskirche Maria Beinberg
Siegfried Wameser / Wikimedia (CC BY-SA 3.0de)
Votivtafeln in der Wallfahrtskirche
Votivtafeln in der Wallfahrtskirche
20 Cajal09 / Wikimedia (CC BY-SA 4.0)
Wallfahrtskirche Maria Beinberg
Wallfahrtskirche Maria Beinberg
Siegfried Wameser (CC BY-SA 3.0 de)

Als Pilger ist der Augsburger Bischof Bertram Meier gestern nach Maria Beinberg gekommen, um in einem Festgottesdienst vor rund 200 angemeldeten Gästen ein besonderes Jubiläum zu feiern: "500 Jahre hilfreiche Wallfahrt Maria Beinberg".

Der oberbayerische Wallfahrtsort liegt auf 500 Metern Höhe im Weilachtal. Zahlreiche Votivtäfelchen bezeugen die lange Tradition der Pilger zur Wallfahrtskirche Mariä Geburt.

Ein halbes Jahrtausend katholische Tradition 

Mit den Worten "Ich halte es als ein Zeichen der spirituellen Treue" gratulierte Bischof Meier Pfarrer Michael Menzinger und allen anderen anwesenden Gläubigen zu dieser langen Wallfahrtstradition. "Beinberg ist ein geistliches Zentrum weit über die Region hinaus", betonte der Bischof. Viele Menschen aus Nah und Fern suchten das ganze Jahr über Maria Beinberg auf.

In seiner Predigt legte Bischof Meier den Namen und die Bedeutung Mariens aus. Nicht nur früher sei in vielen Familien der Name Maria gebräuchlich gewesen, sondern auch heute ist er bei den beliebtesten Vornamen führend. Der Bischof erklärte den Gläubigen: "Der Name Maria bürgt für Qualität. Nomen est Omen". Gemeint sei damit, der Name Maria solle ein Glücksbringer sein. Man stellte und stelle auch heute noch das Leben unter den Schutz Mariens. Ordensleute tragen oft ein "M." als Abkürzung für Maria in ihrem Namen. Auch gebe es immer wieder Männer, die Maria als zweiten Vornamen führten. 

Bischof Bertram beklagte, in der heutigen Zeit würden Menschen oft zu reinen Nummern degradiert, aber der Mensch sei mehr als eine Nummer. "Er hat einen Namen und ein Gesicht", unterstrich der Bischof. Denn, der Name "Maria" habe die ägyptische Wurzel "MYR", was "Geliebte" bedeute. Folgenden Zuspruch richtete der Bischof an die Gläubigen: "So gibt der Namen Maria uns einen Wunsch mit: Ich wünsche uns, dass wir uns als von Gott geliebt wissen".

Schon in der Bibel sei Maria "ein ganz besonderer Name" gewesen, sagte er. Maria trage denselben Namen wie die Schwester des Mose und Aaron: Mirjam. Er beschrieb den Charakter Miriams folgendermaßen: "Miriam war eine starke Frau, temperamentvoll, mitreißend, ein bisschen exzentrisch, voll Leidenschaft, extrovertiert, vielleicht auch mit einer leichten Neigung zum Extremen und zur Radikalität." Spontan falle dem Bischof dabei die Grünen-Politikerin Claudia Roth als unverwechselbarer Typ ein. 

Er schlug auch den Bogen zu Maria, der Mutter Jesu: "Maria im Neuen Testament ist gleichsam die "Exodus-Frau" des Neuen Bundes, die mit ihrem Sohn durch Leben, Leiden und Tod gegangen ist." Wenn im dritten Hochgebet folgendes gesprochen werde: "Führe deine Kirche auf dem Weg durch die Zeit", "dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Maria mit von der Partie ist, dass sie mit uns in einem Boot sitzt, im Schiff der Kirche", ist sich Bischof Bertram sicher.

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Als eine dritte Deutung des Namens Marias ging Bertram Meier auf die hebräische Wurzel ein: MIR, die Erleuchtete, und JAM, das Meer. Hier liegt ihm besonders das Marienlied "Meerstern, ich dich grüße" am Herzen. Maria sei der Stern auf unruhiger See, Orientierung in den Nächten und Dunkelheiten, Lichtblick in den undurchsichtigen und nebeligen Etappen, die wir als Kirche gerade bestehen müssen", führte Bischof Bertram aus. "Maria, der Meeresstern, ist uns Wegweiser und Orientierungspunkt. So steht Maria vor uns. Ihr Name bekommt ein Gesicht als Vielgeliebte – Exodusfrau – Stern auf dem Meer. Dieser Name ist so bedeutend, dass ihn keine Nummer einholen kann", schloss der Bischof seine Predigt.

Die Wallfahrt zum Gnadenbild von Maria Beinberg hat sich etwa im Jahr 1520 entwickelt. Die 1,38 Meter große, spätgotische Muttergottesstatue stellt das Zentrum des Altarraumes dar. Bis heute pilgern das ganze Jahr über zahlreiche Pilger mit ihren Anliegen weit über die Region hinaus zur Muttergottes. Von weitem sichtbar ist der für Bayern typische Zwiebelturm, der aus den Wäldern auf der Anhöhe nähe Gachenbach herausragt.

Im Zeichen Mariens endete auch der Gottesdienst: Bischof Bertram Meier sprach mit allen Gläubigen vor der Muttergottes auf dem Beinberg das Weihegebet des Bistums Augsburg an die Muttergottes.

Am Festgottesdienst im Freien vor der Kirche nahmen neben Geistlichen, die mit dem Beinberg verbunden sind, zahlreiche Vereine aus der Pfarreiengemeinschaft teil. Die Gläubigen stellten einen Querschnitt aus der Bevölkerung der Umgebung dar, sagte Pfarrer Michael Menzinger bereits zur Begrüßung: "Es sind heute Familien mit Kindern gekommen, junge und ältere Menschen, Geistliche und Ministranten."

Am Ende der Heiligen Messe bekam jede Vereinsfahne als ein Zeichen der Erinnerung ein gesegnetes Fahnenband vom Bischof persönlich überreicht. Auf diesem stand geschrieben: "Zur Erinnerung - 500 Jahre Mariä Geburt - Maria Beinberg - Besuch von Bischof Bertram Meier".

Das könnte Sie auch interessieren: 

https://twitter.com/cnadeutsch/status/1110081719661723653?s=20