Familie ist für Bischof Overbeck „da, wo mit Kindern gelebt wird“

Bischof Franz-Josef Overbeck
screenshot / YouTube / Bistum Essen

Für den Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ist Familie überall „da, wo mit Kindern gelebt wird“. Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte er: „Der Ehebegriff ist im kirchenrechtlichen und im dogmatischen Sinn auf die Verbindung von Mann und Frau ausgelegt. Familie, wie wir sie heute erleben, gibt es aber auch darüber hinaus.“

Tatsächlich, so Overbeck, könnten auch Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung gute Eltern sein. „Warum sollten sie es nicht sein?“, fragte der Bischof und fuhr fort: „Es geht nicht darum, das an dieser Stelle zu moralisieren, sondern gemeinsam Perspektiven für eine gute Seelsorge aller Familienmodelle mit allen darin lebenden Menschen zu entwickeln.“

Die Kirche hat praktizierte Homosexualität unter Berufung auf die Heilige Schrift sowie das Naturrecht stets abgelehnt (KKK 2357). Auf dieser Grundlage basiert auch die kirchliche Ablehnung einer rechtlichen Anerkennung homosexueller Beziehungen und somit auch der Elternschaft.

Die traditionelle Familie bestehend aus einem Vater und einer Mutter, die mit einander verheiratet sind, und den gemeinsamen Kindern, sei „bis in die 1960-er und 1970-er Jahre hinein vollkommen leitend gewesen“. Inzwischen habe der Begriff „Familie“ jedoch eine „Weitung“ erfahren.

Letztlich gelte für ihn: „Mir ist wichtig, dass das Kindeswohl an erster Stelle steht. Das ist der Horizont, von dem aus ich den Familienbegriff bestimme. Und diese Art der Verantwortung – für das Kind, aber natürlich ebenso für die Partnerin oder den Partner – wird heute in vielen Familienformen übernommen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz