"Ich werde Euch immer die Wahrheit sagen", verspricht neuer Erzbischof von Washington

Erzbischof Wilton Gregory
Georgia Bulletin/Michael Alexander

Ein Bekenntnis zu "kompromissloser Transparenz" hat der neue Erzbischof von Washington abgegeben. Bei seiner offiziellen Vorstellung auf einer Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag versprach Wilton Gregory den Katholiken seines neuen Bistums, immer die Wahrheit zu sagen.

"Zuerst einmal glaube ich, dass der einzige Weg, wie ich dieser Erzdiözese dienen kann, darin besteht, Euch die Wahrheit zu sagen", sagte Gregory wörtlich bei seiner offiziellen Vorstellung als nächster Erzbischof von Washington am 4. April.

Seine Ernennung, die CNA bereits vergangene Woche meldete, wurde am Donnerstag dieser Woche vom Vatikan offiziell bekannt gegeben. Der 71-jährige war seit 2004 Erzbischof von Atlanta.

Der neue Erzbischof betonte, in allen Angelegenheiten transparent und offen zu sein. Selbst dann, wenn er damit zugeben müsse, dass er sich manchmal einer Sache nicht ganz sicher sei.

Transparenz bedeutee, "das zu teilen, was man weiss", so Gregory, und sie räume auch ein, wenn etwas nicht klar sei. Manchmal werde er auch sagen müssen: "Ich weiß es einfach nicht", sagte der Oberhirte.

"Ich werde Euch immer die Wahrheit sagen, wie ich sie verstehe."

Gregory wird nicht nur der erste afroamerikanische Erzbischof von Washington sein – ein historischer Meilenstein für die Kirche in den Vereinigten Staaten, unterstrichen durch das Datum des 4. April, dem Jahrestag der Ermordung von Martin Luther King vor 51 Jahren.

Sein neues Amt ist auch eine historische Herausforderung: Das Erzbistum Washington steht immer noch unter Schock nach der Laisierung ihres ehemaligen Oberhirten, Theodore McCarrick, und dem Rücktritt seines Nachfolgers von Kardinal Donald Wuerl.

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Ihm folgt nun Wilton Gregory nach.

McCarrick – der das Bistum von 2000 bis 2006 leitete – wurde im Februar aus dem Klerikerstand entlassen, nachdem er zahlreicher moralischer und anderer Verbrechen für schuldig befunden wurde, bis hin zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger und Erwachsener.

Der Fall McCarrick ist ein Schlüsselskandal der Kirchenkrise. Er wirft unter anderem die bis heute nicht beantwortete Frage auf, wie eine Person wie McCarrick erst Priester, dann Bischof, dann Erzbischof und schließlich Kardinal der katholischen Kirche werden konnte.

Geäußert darüber, was er als McCarricks Nachfolger in Washington wußte, hat sich Kardinal Donald Wuerl: In den letzten Monaten seiner Amtszeit in Washington erklärte sich Wuerl, nachdem CNA berichtet hatte, dass er 2004 zum ersten Mal Anschuldigungen gegen McCarrick gehört hatte. Sein Rücktritt wurde im Oktober 2018 vom Vatikan angenommen. Seitdem war er apostolischer Verwalter der Erzdiözese. Er war am Donnerstag bei der Pressekonferenz anwesend und stellte seinen Nachfolger, Wilton Gregory, als jemanden mit beispielhaften pastoralen Kompetenzen, intellektuellen Fähigkeiten und Führungsqualitäten vor.

Auf eine Frage der Washington Post hin lobte Gregory wiederum auch Wuerl, räumte aber auch ein, dass sein Vorgänger Fehler gemacht habe, für die er gebüßt habe.

Christine Rousselle, Courtney Grogan, Ed Condon und JD Flynn trugen zur Berichterstattung bei.

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